Bündnis gegen Gewalt in Burma gefordert

Der Sprecher des burmesischen Präsidenten Thein Sein hat alle gesellschaftlichen Gruppen des Landes aufgefordert, gegen die jüngste Gewalt zwischen Muslimen und Buddhisten Stellung zu beziehen.

Ein gewisses „Chaos“ durch den demokratischen Wandel in Burma (Myanmar) sei unvermeidlich, sagte der Sprecher Ye Htut im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP am Freitag. Das Land müsse erst noch „ein Gleichgewicht zwischen Freiheit und Verantwortung“ gefunden werden.

Als die Zensur aufgehoben worden sei, „haben wir viele hasserfüllte Diskussionen, religiöse Extremismen und Rassendiskriminierungen erlebt“, sagte Htut, der zugleich Vize-Informationsminister ist. In der Vergangenheit seien diese aufgrund der strikten Kontrolle der Presse und Politik durch das Militär, das über Jahrzehnte die Macht innehatte, noch unterdrückt worden. Ähnlich wie in anderen Ländern des demokratischen Übergangs florierten jetzt aber neue, teils umstrittene Ideen.

Dutzende Tote bei Unruhen

Bei religiös motivierten Unruhen in der zentralen Stadt Meiktila waren vor zwei Wochen mindestens 43 Menschen getötet worden. Ganze Stadtviertel und mehrere Moscheen gingen dort in Flammen auf. Mehr als 12.000 Menschen flohen nach Angaben der UNO aus der Stadt, über die der Ausnahmezustand verhängt wurde.

Kurz darauf übernahm die Armee die Kontrolle über Meiktila. Die Zusammenstöße sind die heftigsten ihrer Art, seit vergangenes Jahr mindestens 180 Menschen bei Konflikten zwischen Buddhisten und Muslimen in der westlichen Region Rakhine ums Leben kamen.

APA/AFP