Weltkirche: Jesuitengeneral neuer Sprecher der Orden

Der Generalobere des Jesuitenordens, Adolfo Nicolas Pachon, ist zum neuen Präsident des internationalen Verbands der Generaloberen der religiösen Orden (USG) gewählt worden.

Der Spanier Adolfo Nicolas Pachon ist seit 2008 Jesuitengeneral, für die kommenden drei Jahre wird er jetzt auch als Sprecher für die über 200 großen katholischen Männerorden päpstlichen Rechts fungieren. Diese sind in einem von der Ordenskongregation errichteten Verband zusammengeschlossen. Aufgabe der Institution ist es, die Zusammenarbeit der Orden untereinander und mit dem Heiligen Stuhl fördern. Der Jesuitengeneral wird in zwei Wochen zu einem offiziellen Besuch in Österreich erwartet.

Adolfo Nicolas Pachon wurde 1936 im spanischen Palencia geboren. Nachdem er 17-jährig in den Jesuitenorden eintrat, studierte er in Madrid, Rom und Tokio, wo er mit 1967 zum Priester geweiht wurde. Von den 70ern bis in die 2000er Jahre übernahm er verschiedene Lehrtätigkeiten und Leitungsämter in seinem Orden. 2008 wurde er schließlich zum Generaloberen der „Gesellschaft Jesu“ und somit zum 29. Nachfolger des heiligen Ignatius von Loyola gewählt.

Bisheriger Sprecher in den Vatikan berufen

Im Verband der Generaloberen war Nicolas Pachon zuletzt Stellvertreter des bisherigen Leiters, des spanischen Franziskaners José Rodriguez Carballo. Dieser schied nach nur wenigen Monaten aus dem Amt, nachdem ihn Papst Franziskus zum zweiten Verantwortlichen der Ordenskongregation berufen hatte, womit er seine Funktion als Generalminister der Franziskaner aufgab.

Am Samstag erhielt der 59-jährige Rodriguez Carballo im spanischen Santiago de Compostela die Bischofsweihe von Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone. Vor Rodriguez Carballo hatte der mexikanische Salesianer Pascual Chavez Villanueva sechs Jahre lang das Amt des Ordenssprechers inne gehabt.

Nicolas Pachon wird Anfang Juni für drei Tage nach Österreich kommen, wenn die heimische Jesuitenprovinz ihr 450-Jahr-Jubiläum feiert. Geplant ist unter anderem ein Festakt in der „Aula der Wissenschaften“ in Wien am 7. Juni sowie ein Festgottesdienst im Stephansdom am 9. Juni. Darüber hinaus ist der Jesuitengeneral Gast im jesuitischen Schulzentrum Kollegium Kalksburg und wird den österreichischen Mitbrüdern und Mitarbeitern seines Ordens begegnen.

Papst ist Mitglied seit 1957

Rund 90 Jesuiten leben und arbeiten derzeit in Graz, Innsbruck, Linz, St. Andrä im Lavanttal, Steyr und Wien. Mit 18.000 Mitgliedern weltweit ist die 1540 vom heiligen Ignatius von Loyala gegründete „Gesellschaft Jesu“ der größte katholische Männerorden. Er ist auf allen Kontinenten vertreten. Prominenstes Mitglied ist Papst Franziskus. Jose Mario Bergoglio war als 21-Jähriger im Jahr 1957 in seiner argentinischen Heimat in die Gesellschaft Jesu eingetreten.

KAP