Vesakh-Fest: Buddhas heilige Vollmondnächte
Das Fest, das ursprünglich aus der Tradition des Teravada-Buddhismus stammt, wird deshalb am ersten Vollmondtag im Monat Vesakha, im Mai oder Juni, gefeiert. Je nach verwendetem Kalendersystem und lokalen Bräuchen variiert das Datum für die Feierlichkeiten in Südostasien und den buddhistischen Gemeinschaften des Westens.
1999 wurde das Vesakh-Fest von der UNO als offizieller weltweiter Feiertag anerkannt. Seitdem zelebrieren auch viele buddhistische Gemeinschaften in Europa diesen Tag, manchmal auch an einem zeitnahen Wochenende. Es gebe noch viele weitere buddhistische Feiertage, die aber von Tradition zu Tradition und von Land zu Land variierten, so eine Presseaussendung der österreichischen buddhistischen Gesellschaft.

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Vesakh-Feier in Colombo, Sri Lanka
Geburt, Erleuchtung und Tod Buddhas
Das Vesakh-Fest stellt also als gemeinsame Feier weltweit einen einzigartigen Fixpunkt im buddhistischen Jahreskreis dar. Dabei reicht das Spektrum der Art der Feierlichkeiten vom besinnliche Ruhetag (etwa in Nepal) bis hin zu faschingsähnlichen Umzügen (zum Beispiel in Indonesien).
Vesakh-Feier in Wien
Sonntag, 26. Mai 2013, ab 16.00 Uhr bei der Friedenspagode am Handelkai an der Donau. Der Orden Nipponzan Myohoji und die Österreichische Buddhistische Religionsgesellschaft laden ein.
Im Zentrum des Festes stehen Geburt und Erleuchtung des Religionsstifters Buddha sowie dessen Eingang ins Nirwana nach dem Tode (Parinirvana). Der volle Mond symbolisiert die Erleuchtung, das „Erwachen“ Buddhas (Bodhi).
Vesakh wird in vielen Ländern wie Indien, Nepal und Indonesien mit Lichter- und Fahnenprozessionen begangen. In Japan heißt der Geburtstag Buddhas Hanamatsuri (Blumenfest). Blumen- und Brandopfer werden dargebracht, die internationale buddhistische Flagge gehisst.

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Vögel werden auf Bali anlässlich des Vesakh-Festes freigelassen
Fasten und Enthaltsamkeit
An diesem höchsten buddhistischen Feiertag soll von den Buddhisten besondere Gebefreudigkeit geübt werden: Die Klöster erhalten Spenden, Bettelmönche, Pilger und Arme bekommen etwas zu essen. Gefangene werden zu Vesakh begnadigt, Tiere, vor allem Vögel, werden freigelassen. Letzteres soll dem buddhistischen Bemühen Rechnung tragen, zum Wohl aller Wesen auf der Welt zu handeln.
Viele Menschen fasten anlässlich des Vesakh-Festes und kleiden sich ganz in Weiß. An diesem Tag wird besonders darauf geachtet, die fünf buddhistischen Gebote (Sila) einzuhalten. So wird nur vegetarisch gegessen, sexuelle Enthaltsamkeit geübt und kein Alkohol konsumiert. Besonders fromme Buddhisten verzichten zu Ehren Buddhas auch auf ihr weiches Bett, Parfüm und Schmuck und verbringen den ganzen Tag im Tempel, um sich Predigten anzuhören.
Feiern auch in Österreich
In Österreich werden in Wien, Salzburg, der Steiermark, Tirol und Vorarlberg Feiern anlässlich des Vesakh-Festes abgehalten. Heuer werden sie vermutlich besonders opulent ausfallen, denn der Buddhismus feiert in Österreich seit 30-jähriges offizielles Bestehen.

ÖBR
Buddhistischer Stupa in Salzburg
Die Österreichische Buddhistische Religionsgesellschaft (ÖBR) wurde im Jahr 1983 vom Staat als offizielle Vertretung des Buddhismus anerkannt. Es war die erste derartige Anerkennung des Buddhismus in ganz Europa. Unter dem Dach der ÖBR sind sämtliche Traditionen des Buddhismus vereint, Präsident ist seit 2006 Gerhard Weißgrab.
Vesakh-Feier in Salzburg
Am Samstag, 25. Mai 2013, 14.00 Uhr beim Stupa am Mönchsberg, mit Kurzvorträgen und Zeremonien
Aus Anlass des 30-jährigen Bestehens werden im Rahmen der Buddhistischen Kunst- und Kulturwoche in der Woche vom 1. bis zum 9. Juni Literatur, Musik, Malerei, Tanz, Film und Vorträge, jeweils von buddhistischem Gedankengut inspiriert, angeboten und die hierzulande noch immer „fremde“ Weltreligion erlebbar gemacht.
religion.ORF.at
Mehr dazu:
- Buddhismus in Kunst und Kultur (religion.ORF.at; 22.5.2013)
- „Der Buddhismus ist eine passive Religion“ (religion.ORF.at; 5.4.2013)