Vatikan: 100.000 Christen jährlich getötet

Nach Einschätzung des Vatikans werden jedes Jahr weltweit mehr als 100.000 Christen wegen ihres Glaubens getötet. „Glaubwürdige Untersuchungen“ seien zu diesem Ergebnis gekommen, berichtete Radio Vatikan am Dienstag.

Erzbischof Silvano Maria Tomasi, der Ständige Vertreter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, habe diese Zahl bei einer Sitzung des UN-Menschenrechtsrats genannt, so Radio Vatikan. Dazu kämen in verschiedenen Regionen der Welt Vertreibungen, die Zerstörung von Gebetsstätten und Vergewaltigungen sowie Entführungen hoher Geistlicher wie zuletzt in Syrien.

Besonders oft wird demnach im Nahen Osten, auf dem afrikanischen Kontinent und in Asien gegen das Gebot der Religionsfreiheit verstoßen. Dies sei das Ergebnis von „Sektierertum, Intoleranz, Terrorismus und diskriminierender Gesetze“, kritisierte Tomasi.

Dabei leiste die Kirche wichtige Sozialarbeit in Bereichen wie Bildung, Kinderbetreuung, Krankenfürsorge und Flüchtlingshilfe. Ähnlich wie Tomasi hatte kürzlich auch der Kurienbischof der römisch-katholischen Kirche, Mario Toso, dazu aufgerufen, die Diskriminierung von Christen „genauso zu verfolgen wie den Antisemitismus oder die Islamophobie“.

KAP