Papst verurteilt Antisemitismus

Papst Franziskus hat bei einem Treffen mit einer jüdischen Delegation am Montag laut einer Mitteilung des Vatikans Antisemitismus als unchristlich verurteilt.

„Durch unsere gemeinsamen Wurzeln kann ein Christ kein Antisemit sein“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche demzufolge. Franziskus hatte etwa 30 Vertreter des Internationalen Jüdischen Komitees für interreligiöse Konsultationen empfangen.

Papst Franziskus empfängt Mitglieder des International Jewish Committee on Interreligious Consultations

APA/EPA/ANSA/Osservatore Romano

Mitglieder des Internationalen Jüdischen Komitees bei Papst Franziskus

Der Papst hatte nach seiner Wahl ebenso wie sein Vorgänger Benedikt XVI. betont, zu einer weiteren Verbesserung der Beziehungen zwischen Juden und Katholiken beitragen zu wollen. Papst Johannes Paul II. hatte 1986 als erster Papst in der Kirchengeschichte eine Synagoge besucht.

„Liebe ältere Brüder“

Franziskus hielt am Montag seine erste größere Rede an die Dialogpartner vom International Jewish Committee on Interreligious Consultations. Dabei sprach er Kathpress zufolge seine Gäste mit „liebe ältere Brüder’“ an. Diesen Ausdruck hatte Johannes Paul II. (1978 bis 2005) eingeführt, er geht auf den polnischen Nationaldichter Adam Mickiewicz zurück.

Schon als Erzbischof von Buenos Aires hatte Kardinal Jorge Mario Bergoglio gute Kontakte zur großen jüdischen Gemeinde in Argentinien gepflegt, so Kathpress in einem Hintergrundbericht von Johannes Schidelko. Mit dem Rabbiner Abraham Skorka gab Bergoglio sogar ein gemeinsames Interview-Buch heraus. Der Tenor der Audienzansprache war: Der seit dem Konzil eingeschlagene Weg von Aussöhnung und Zusammenarbeit müsse im Geist von Franziskus’ Vorgängern Johannes Paul II. und Benedikt XVI. fortgesetzt werden.

KAP/APA

Link: