Heiligsprechungen im Oktober oder Dezember

Für die Heiligsprechung der Päpste Johannes Paul II. und Johannes XXIII. werden zwei Termine diskutiert: der 20. Oktober und der 8. Dezember. Ein Konsistorium wird über die Heiligsprechungen entscheiden.

Die Päpste Johannes Paul II. (1978-2005) und Johannes XXIII. (1958-63) können demnächst heiliggesprochen werden. Papst Franziskus habe die Einberufung eines Konsistoriums angekündigt, das abschließend und feierlich über die Heiligsprechung der beiden befinden werde, heißt es in einer Mitteilung des Vatikans vom Freitag.

Wunder bestätigt

Franziskus unterzeichnete am Freitag ein Dekret, das ein zweites Wunder Johannes Pauls II. bestätigt - mehr dazu in Heiligsprechung Johannes Paul II.: Zweites Wunder. Zudem habe der Papst das Votum der Heiligsprechungskongregation gebilligt, die sich bei ihrer jüngsten ordentlichen Kardinalssitzung für eine Heiligsprechung von Johannes XXIII. ausgesprochen habe, so das Kommunique aus dem Vatikan. „Der Papst hat entschieden, ein Konsistorium einzuberufen, dass auch die Kanonisierung von Johannes Paul II. behandelt.“

Papst Johannes Paul II.

Reuters/Max Rossi

Papst Johannes Paul II. 2005

Johannes XXIII., dessen 50. Todestag im Juni gedacht wurde, hatte das Zweite Vatikanische Konzil einberufen und eröffnet. Er war im Jahr 2000 seliggesprochen worden, Johannes Paul II. 2011. Der Papst aus Polen könnte damit bereits acht Jahre nach seinem Tod zur höchsten Ehre der Altäre gelangen. Es wäre die kürzeste Zeit für eine Heiligsprechung in der neueren Kirchengeschichte.

Gemälde von Ppast Johannes XXIII.

kathbild/Franz Josef Rupprecht

Papst Johannes XXIII.

Spekulationen über Heiligsprechungs-Datum

Als wahrscheinliches Datum der Heiligsprechung des polnischen Papstes wird in Medien derzeit der 8. Dezember, dem katholischen „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“ angeführt. Eine andere Möglichkeit wäre der 20. Oktober, in zeitlicher Nähe zum 35. Jahrestag der Wahl von Kardinal Karol Wojtyla zum Papst (16. Oktober 1978)

Die Heiligsprechung ist in der katholischen Kirche eine feierliche Erklärung des Papstes über das vorbildlich christliche Leben eines Menschen und über seine endgültige Aufnahme zu Gott. Nach dieser „Kanonisation“, die während eines Festgottesdienstes vollzogen wird, darf die betreffende Person weltweit verehrt werden.

Insgesamt zwölf Dekrete unterzeichnet

Insgesamt unterzeichnete der Papst am Freitag zwölf Dekrete, darunter auch für Bischof Alvaro del Portillo Diez de Sollano (1914-1994), früherer Leiter (Prälat) des Opus Dei. Damit steht der Seligsprechung des aus Madrid stammenden Ingenieurs und späteren Theologen nichts mehr im Weg. Drei Dekrete betrafen die Anerkennung eines Wunders, vier die Bestätigung von Martyrien, allesamt Fälle von Opfern des Spanischen Bürgerkriegs. In fünf Fällen erkannte Franziskus ihnen den sogenannten heroischen Tugendgrad an.

Unter den weiteren Dekreten des Papstes finden sich auch mehrere für verstorbene Ordensgründer des 20. Jahrhunderts. Es sind dies die Portugiesin Maria Isabel Picao Caldeira (1889-1962), der in Mexiko tätig gewesene Franzose Jean Fromental Cayroche (1895-1978, die Venezolanerin Carmen Rendiles Martinez (1903-1977) und die Spanierin Maria Josefa Alhama Valera (1893-1983).

KAP

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