Helmut Schüller tritt USA-Tour an

Der Obmann der österreichischen Pfarrer-Initiative, Helmut Schüller, ist heute zu einer dreiwöchigen Vortragstour in die USA aufgebrochen. Im Vorfeld machte ein Redeverbot in der Erzdiözese Boston Schlagzeilen.

Die amtskirchenkritische österreichische Pfarrer-Initiative hat sich nach dem großen Aufruhr um ihren „Aufruf zum Ungehorsam“ im Jahr 2011 die internationale Vernetzung mit Gleichgesinnten zur Aufgabe gemacht. Diese Mission führt den Obmann der Initiative, den Propstdorfer Pfarrer Helmut Schüller, in den kommenden drei Wochen in die Vereinigten Staaten von Amerika.

Zeichnung von Helmut Schüller als Motiv eines gläsernen Kirchenfensters

Illustration by: campanella-illustration.com

Mit dieser Zeichnung Helmut Schüllers werben die Organisatoren der Vortragstour auf ihrer Website

„Die Veranstaltungen möchten möglichst vielen ein Forum bieten für eine offene Aussprache über die Zukunftsfragen unserer Kirche", so Helmut Schüller in einer Aussendung der Pfarrer-Initiative. "Eine Offenheit, vor der manche in der Kirchenleitung offensichtlich Angst haben.“

Die Pfarrer-Initiative wolle die Gelegenheit nutzen, mit den beteiligten US-Kirchenreformgruppen „weitere Möglichkeiten der internationalen Zusammenarbeit auszuloten und sichtbar zu machen, dass unsere Anliegen weltkirchliche sind“, so Schüller.

„Katholischer Wendepunkt“

Organisiert wurde die Tour unter dem Titel „Catholic Tipping Point“ („Der Katholische Wendepunkt“) von zehn reformorientierten katholische Organisationen aus den USA. Die Voristzende der federführenden Vereinigung „Future Church“ und Koordinatorin der Tour, Christine Schenk betont in der Aussendung die große Bedeutung einer Vernetzung katholischer Gläubiger und reformorientierter Priester weltweit.

„Der steigende Priestermangel ist keine Frage fehlender Berufung, sondern fehlender Vision auf Seiten der Kirchenleitung", so Schenk. "Das wissen Kirchenreformbewegungen in Australien, Deutschland, England, Frankreich, Irland, Österreich, der Schweiz und den USA. Und natürlich kennen wir die Kraft einer internationalen Partnerschaft von gläubigen Laien und gläubigen Priestern.“

Ersatzquartier in Boston notwendig

Bereits vor einigen Wochen hatte Schüllers Vortragsreise Schlagzeilen gemacht, als der Erzbischof von Boston, Kardinal Sean Patrick O-Malley, ihm ein Redeverbot in den Räumlichkeiten seiner Diözese erteilte - mehr dazu in Boston: Auftrittsverbot für Helmut Schüller. Die Organisatoren der Tour haben inzwischen aber ein nicht-kirchliches Ersatzquartier gefunden.

Schüller besucht zwischen 16. Juli und 7. August 15 Städte in den USA. Zum Abschluss sollen dem Erzbischof von New York und Vorsitzenden der US-amerikanischen Bischofskonferenz, Kardinal Timothy Dolan, jene roten Bänder überreicht werden, die die Besucher der Tour während der Votrtäge tragen werden. Sie sollen, so die Presseaussendung der Pfarrer-Initiative „den Pfingstgeist symbolisieren und zur Einbindung von Laien auf allen Ebenen kirchlicher Entscheidungsprozesse aufrufen.“

religion.ORF.at

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