Schönborn: „Weltjugendtag stimmige Choreographie“

Kardinal Christoph Schönborn, Teilnehmer des Weltjugendtages (WJT) in Rio de Janeiro, zieht auf seinem Internet-Blog ein Resümee: Der WJT sei eine „in sich stimmige Choreographie“ gewesen.

Ihren Höhepunkt habe die Veranstaltung in der Eucharistiefeier bei der Abschlussmesse mit dem Papst am Sonntag gefunden. Lateinamerika als Austragungsort habe dem Ereignis zusätzlich „einen einmaligen Zauber“ gegeben.

Nach dem kirchlichen Großereignis geht es für den Wiener Erzbischof nun weiter auf eine Reise durch Südamerika - er flog am Dienstag aus Rio de Janeiro Richtung Buenos Aires ab. Argentinien, Chile und Kolumbien stehen auf dem Reiseplan.

Idee des Weltjugendtags „einfach genial“

Bereits die Vorbereitungstage in den Diözesen, die Katechesen und der Kreuzweg hätten zur Abschlussmesse am Sonntag, die der Papst gemeinsam mit drei Millionen Jugendlichen feierte, hingeführt, so der Kardinal. Die Idee des Weltjugendtags sei „einfach genial“ und habe sich auch nach 30 Jahren noch nicht abgenützt. Papst Johannes Paul II. habe mit dem WJT eine Plattform geschaffen, die es Jugendlichen aus aller Welt ermögliche, in besonderer Weise ihren Glauben zu stärken.

Kardinal Schönborn beim Weltjugendtag in Rio mit Jugendlichen

kjweb.at

Schönborn mit Jugendlichen beim Weltjugendtag

Brasilien habe dem Ereignis einen besonderen Zauber verliehen. Die Verbindung von brasilianischer Gastfreundschaft mit einem lateinamerikanischen Papst sei unvergleichlich gewesen. Obwohl Franziskus aus dem traditionell als Konkurrenten gesehenen Nachbarland Argentinien stammt, hätten ihn die Brasilianer mit Herzensfreude aufgenommen, sagte Schönborn. Der Papst habe außerdem Worte und Gesten gefunden, die die Menschen im Herzen erreicht hätten, wie dies nur ein Lateinamerikaner könne.

„Heimspiel“ für den Papst

In einem Interview mit der „Kronen Zeitung“ (Montag-Ausgabe) hob der Kardinal noch einmal das Auftreten des Papstes auf besondere Weise heraus. „Es war ein Heimspiel für den ersten lateinamerikanischen Papst“, so Schönborn. Persönlich habe ihn beeindruckt, wie Franziskus auf die Menschen zugehe und mit einfachen Worten und Gesten ihre Herzen berühre. Der Kardinal fügte noch hinzu, dass der Papst mit den brasilianischen Politikern rau, aber herzlich Klartext spreche.

Schönborn startete direkt nach dem WJT seine zehntägige Lateinamerika-Reise. Von 30. Juli bis 6. August besucht der Kardinal kirchliche Einrichtungen in Argentinien und Chile, u. a. die Ordenshäuser der „Schwestern vom Lamm“, für die er auf weltkirchlicher Ebene zuständig ist. Von 7. bis 9. August nimmt der Wiener Erzbischof in Bogota an der Planungskonferenz für den „World Apostolic Congress on Mercy“ (WACOM) teil. Der WACOM ist für 15. bis 19. August 2014 in der kolumbianischen Hauptstadt anberaumt.

KAP

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