„Gotteslob“: Österreich-Ausgabe wie geplant im Advent
Benediktinerpater Winfried Bachler, Leiter des Österreichischen Liturgischen Instituts, teilte am Mittwoch auf Anfrage von Kathpress mit, dass die Österreich-Ausgabe des deutschsprachigen Gebet- und Gesangbuches wie geplant am ersten Adventsonntag 2013 in den Pfarren vorliegen wird. Das habe ihm die beauftragte Druckerei C.H. Beck in Nördlingen (Bayern)schriftlich versichert. Nur die Auslieferung der Großdruckausgabe würde sich bis 2014 verzögern.
Der Auftrag zum Druck der insgesamt 3,6 Millionen Exemplare des neuen „Gotteslobs“ für die Diözesen Deutschlands und Österreichs und für die Diözese Bozen-Brixen wurde an das deutsche Unternehmen vergeben, weil es über eine langjährige Erfahrung im Bereich Dünndruck verfüge, berichtete Bachler. Genau mit dem dafür erforderlichen Papier habe es aber „unerwartete Schwierigkeiten“ gegeben, die bei der Produktion nun zu Verzögerungen führen.
Papier zu dünn
Die deutsche katholische Nachrichtenagentur KNA informierte jüngst über „Meinungsverschiedenheiten“ zwischen der Druckerei und deutschen Diözesen wegen des Papiers. Es sei zu Beschwerden gekommen, dass „die Qualität des Papiers eines Teils der Auflage nicht den Erwartungen entspricht“, heißt es etwa auf der Website der Diözese Regensburg. Auch seitens der Erzdiözese München-Freising habe es geheißen, das Papier sei so dünn, dass andere Seiten durchscheinen. das erschwere das Lesen.
kathbild/Rupprecht
Ausgaben des alter „Gotteslobs“
Nach Recherchen des Bayerischen Rundfunks sind mindestens acht deutsche Diözesanausgaben sowie jene für Bozen-Brixen von den Problemen betroffen. Dort müsse dem Vernehmen nach die Einführung des „Gotteslobs“ auf das Frühjahr 2014 verschoben werden.
Die Exemplare der Standard-Ausgabe des Gotteslobs für Österreich soll jedoch bis 30. Oktober 2013 zur Verfügung stehen, teilte Bachler mit. Die ordnungsgemäße Auslieferung im Laufe des Monats November könne somit erfolgen, die bestellten Bücher würden bis zum Adventbeginn vorliegen. Eine Verzögerung der Drucklegung und damit auch der Auslieferung gibt es laut Bachler dagegen bei der Großdruckausgabe des „Gotteslobs“. Diese könne in Österreich erst im Jahr 2014 erfolgen.
„Gotteslob I“ 1975 als Frucht des Konzils
Das Gotteslob wurde 1975 als erstes gemeinsames Gebet- und Gesangbuch für alle deutschsprachigen katholischen Diözesen mit Ausnahme der Schweiz und Liechtenstein aufgelegt. Es enthält Texte und Lieder für die Liturgie und für das Gebet der Gläubigen allein oder in Gemeinschaft. Neben dem gemeinsamen Stammteil (Lieder und Gesänge, Andachten, Gebete und katechetische Erläuterungen, Beichtspiegel) enthalten alle Gotteslob-Ausgaben Diözesananhänge mit teils regional, teils im ganzen Sprachgebiet beliebtem Liedgut und weiteren Gebeten.
Den Anstoß für das Einheitsgesangbuch gab das Zweite Vatikanische Konzil mit seiner Liturgiereform, die den Gläubigen die aktive Gottesdienstteilnahme in ihrer Muttersprache ermöglichte.
religion.ORF.at/KAP