Iran: Zehn Jahre Haft für Verbreitung von Bibeln

Weil er Bibeln verteilt hat, ist ein vom Islam übergetretener Christ im Iran zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte gestanden, 12.000 Bibeln im Taschenbuchformat verteilt zu haben.

Wie der vatikanische Pressedienst Fides am Dienstag unter Berufung auf örtliche Beobachter berichtete, befand ein Gericht in Teheran ihn für schuldig, „Verbrechen gegen die Staatssicherheit“ begangen zu haben. Der verurteilte Mohammed Hadi Bordbar habe sich neben der Verteilung der Bibeln nach seiner Taufe auch in seiner Wohnung mit anderen Gläubigen zum Gebet versammelt und damit gegen iranisches Gesetz verstoßen. Die Polizei hatte in der Wohnung des Verurteilten laut dem Bericht im Dezember 2012 über 6.000 Bibeln sowie weitere christliche Publikationen beschlagnahmt.

Wie Fides unter Berufung auf die christliche iranische Nachrichtenagentur „Mohabat News“ weiter berichtete, ereignete sich ein ähnlicher Fall in Robat-Karim südlich von Teheran. Dort verurteilte ein Gericht einen Christen zu einem Jahr Haft und zwei Jahren Exil wegen „Evangelisierungstätigkeit und Verbreitung von Bibeln“ und wegen „Opposition gegen das Regime der islamischen Republik Iran“.

„Zügellosigkeit und Zweifel“ verbreitet

In der Urteilsbegründung heißt es, der Angeklagte sei schuldig, „weil er in seiner Wohnung Gebetsversammlungen veranstaltete und unter Jugendlichen Zügellosigkeit und Zweifel an den Prinzipien des Islam verbreitete“. Der Mann war im März 2013 festgenommen worden.

Christliche Menschenrechtsorganisationen kritisierten unterdessen einen wachsenden Druck auf Christen im Iran, die vom Islam übergetreten seien. Viele Kirchen, in den Gottesdienste auf Farsi stattgefunden hätten, seien mittlerweile geschlossen worden, weil die staatlichen Behörden das wachsende Interesse junger Iraner am Christentum als „Bedrohung“ sähen, beklagten die Nichtregierungsorganisationen „Barnabas Team“ und „Christian Solidarity Worldwide“ laut Fides.

KAP