Namhafte Theologen bei Ratzinger-Schülerkreistreffen

Am 29. August beginnt in Castel Gandolfo das diesjährige Treffen des Ratzinger-Schülerkreises, an dem u.a. Kardinal Christoph Schönborn und der Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch teilnehmen werden.

Das traditionelle hochkarätige jährliche Treffen der Schüler des emeritierten Papstes steht in diesem Jahr unter dem Thema „Die Gottesfrage im Horizont der Säkularisierung“, wie Koordinator Stephan Horn (Passau) am Donnerstag „Kathpress“ gegenüber berichtete. Hauptreferent werde der emeritierte Historiker, Philosoph und Religionswissenschaftler Remi Brague (Paris/München) sein.

Benedikt XVI. selbst werde an den Vorträgen nicht teilnehmen, hieß es. Er wird aber mit den rund 50 Teilnehmern am Sonntag, 1. September, eine Messe im Vatikan feiern. Das Treffen endet tags darauf (2. September).

Treffen in Castel Gandolfo

In den vergangenen Jahren war Benedikt XVI. jeweils der Gastgeber des Schülerkreises gewesen. Ein Teil der Vorträge hatte im Päpstlichen Palast stattgefunden. In diesem Jahr findet jedoch das gesamte Programm des Theologenkreises, der sich der Lehre des emeritierten Papstes verpflichtet weiß bzw. - wie Schönborn - bei ihm in Regensburg studierte, im Bildungshaus Centro Mariopoli in der Stadt Castel Gandolfo statt. Horn betonte, dass Benedikt XVI. jedoch den Hauptredner Remi Brague (65), und das Thema ausgesucht habe.

Die seit 1977 regelmäßig stattfindenden Treffen mit früheren akademischen Schülern gehörten zu den wenigen festen Terminen, die der frühere Professor Ratzinger auch als Papst nicht aufgegeben hatte. Jedes Jahr scharte Benedikt XVI. in Castel Gandolfo mehrere Dutzend Theologen um sich, die bei ihm promoviert, sich habilitiert oder ihm als Assistenten zugearbeitet hatten.

Hinter verschlossenen Türen

Regelmäßiger Teilnehmer an den Schülerkreisen ist auch der Wiener Erzbischof Kardinal Schönborn. Einige der früheren Schüler aus Regensburg sind in der Seelsorge tätig, viele als Professoren. Der Wiener Erzbischof lernte Joseph Ratzinger im Jahr 1972 beim Doktoratsstudium in Regensburg kennen und wurde von ihm freundschaftlich in den Kreis seiner Doktoranden aufgenommen.

Die Treffen fanden stets hinter verschlossenen Türen statt und waren eine Art Rückkehr in alte Zeiten, wo der Papst im akademischen Milieu diskutierte, Themen wissenschaftlich erörterte, auf Fragen antwortete und Fragen stellte. In den vergangenen Jahren ging es dabei etwa um Darwin und die Evolution, um den Islam, die Ökumene, das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) oder um die Neuevangelisierung.

KAP

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