Münchner Kunstprojekt stürzt Buddhastatue
Die Installation des malaysischen Künstlers Han Chong zeigt eine auf dem Rücken liegende goldene Buddhastatue am Münchner Viktualienmarkt. Auf dem Sockel steht „Made in Dresden“. Das Kunstwerk soll die Frage nach Authentizität aufwerfen und findet im Rahmen der Kunstaktion „A Space Called Public/Hoffentlich Öffentlich“ statt. Chong will daran erinnern, dass Dresden die heimliche Hauptstadt für Asien-Kitsch und -Souvenirs ist. Die meisten sogenannten „Asiatica“ für den europäischen Raum werden an der Elbe produziert, ist über den Hintergrund der Kunstaktion zu erfahren.
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Doch der liegende Buddha provoziert gläubige Buddhisten, kritisiert Werner Huschka von der Deutschen Buddhisten Union. „Eine umgestürzte Statue ist aus traditioneller Sicht eine Beleidigung“. Die Aussage des Kunstwerkes sei schwach, ist Huschka überzeugt. Man solle statt dessen ein Etikett dranmachen, oder eine Gravur.
Energiequelle
Auch wenn Buddhisten Statuen nicht als göttlich verehren, glauben sie, dass von ihnen eine grosse Energie ausgeht. „Liegt die Statue auf der Seite, hat das eine schlechte Wirkung“, sagte Huschka. Martin Czepan, Leiter des buddhistischen Zentrums Chiemsee ergänzt: „Jeder Mensch trägt dass Potenzial in sich selbst ein Buddha zu werden – dieses Potenzial nennt man Buddha-Natur. Eine Buddha-Statue ist deshalb zusätzlich auch ein Symbol für den Buddha in einem Selbst, für das Höchste was ein Mensch erreichen kann. Einer Buddha-Statue, die diesen Schatz in einem Selbst repräsentiert, Respekt zu zollen bedeutet, nach Buddhas Lehre, deshalb auch das eigene Wahre Selbst zu respektieren“.
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Momentan sieht es nicht so aus, als würden Stadt oder Kuratoren einlenken, befürchten viele deutsche Buddhisten und planen daher weitere Proteste. Das Kunstprojekt an den öffentlichen Plätzen in München soll noch bis Ende September durchgeführt werden. Die Kosten werden mit 1,2 Millionen Euro angegeben und von der Stadt München finanziert.
DPA, religion.ORF.at