Kardinal Marx: Vatikan braucht mehr Transparenz

Der Münchner Erzbischof und Kardinal Reinhard Marx hat sich für eine Reform der römischen Kurie ausgesprochen. Außerdem äußert er sich kritisch zur Vatikan-Bank IOR.

„Wir brauchen mehr Transparenz, Aufsicht und Verantwortlichkeit“, sagt der 59-Jährige der am Donnerstag erscheinenden Wochenzeitung „Die Zeit“. „Eine Institution, die nicht mehr dient, sondern sich lediglich selber stark und fett macht, schadet am Ende allen.“ Marx gehört der neuen Kommission von acht Kardinälen an, die Papst Franziskus bei der Leitung der Weltkirche beraten sollen. Das Gremium kommt Anfang Oktober erstmals in Rom zusammen.

„Umstritten, ob Vatikan die Bank braucht“

Kritisch sieht Marx die in Verruf geratene Vatikanbank. „Ob der Vatikan überhaupt eine solche Bank benötigt, ist umstritten“, sagte der Kardinal. „Mich empört jedenfalls, dass eine Einrichtung über Jahrzehnte derart den Ruf der Kirche in der Öffentlichkeit und bei den Gläubigen geschädigt hat“ - mehr dazu in Papst will Vatikan-Bank IOR reformieren.

Zum Konflikt um den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst sagte Marx, dass „für Bischöfe wie für alle Gläubigen die Gebote von Transparenz und Wahrhaftigkeit“ gelten. 4400 Katholiken hatten einen Protestbrief gegen die Amts- und Lebensführung von Tebartz-van Elst unterschrieben, dem autoritärer Führungsstil und Verschwendung vorgeworfen werden. Derzeit sucht der päpstliche Gesandte Giovanni Lajolo im Bistum Limburg nach einer Lösung des Konflikts - mehr dazu in Vatikan greift ein: „Aufpasser“ trifft „Luxus-Bischof“.

dpa

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