Dompfarrer wegen „Konflikt mit Zölibat“ zurückgetreten

Der Eisenstädter Dompfarrer Josef Prikoszovits ist zurückgetreten. Am Samstag gab er bekannt, er verspüre einen „inneren und äußeren Konflikt mit dem Zölibatsversprechen“.

Es habe eine „Änderung“ gegeben, die mit seinem Priestersein nicht vereinbar sei, sagte Prikoszovits laut Kathpress. Er werde sich nun für einige Monate in ein Kloster zurückziehen, „um mich intensiv den offenen Fragen, die mir das Leben jetzt aufgibt, zu stellen“.

Die Diözese Eisenstadt teilte mit, dass sie den Rücktritt des Dompfarrers „mit großem Bedauern“ angenommen und seiner Bitte nach einer „Sabbatzeit bis längstens August 2014“ entsprochen habe. Prikoszovits solle so eine Klärung seiner Berufung und seines weiteren Lebenswegs ermöglicht werden. Bischof Ägidius Zsifkovics äußerte die Hoffnung, dass die Auszeit „zu einem guten, segensreichen Neubeginn führen“ werde.

Dompfarrer Dompfarrer Prikoszovits

ORF Burgenland

Dompfarrer Josef Prikoszovits

Über das Privatleben des Dompfarrers war in der burgenländischen Hauptstadt schon seit geraumer Zeit gemunkelt worden. Vor zwei Wochen sprach er das Thema laut „BVZ“ (Onlineausgabe) in einem Gottesdienst selbst an und berichtete, dass er selbst um eine Versetzung gebeten habe, es aber nicht dazu gekommen sein.

„Einheit der Pfarre belastet“

Nun entschloss sich Prikoszovits zum Rücktritt als Dompfarrer. Am Mittwoch ersuchte er die Diözesanleitung um die Entbindung von allen bisherigen Ämtern und Aufgaben, am Freitag wurde auch der Pfarrgemeinderat informiert. In der Erklärung von Prikoszovits heißt es, sein Konflikt mit dem Zölibatsversprechen habe Gläubige enttäuscht und „die Einheit in der Pfarre belastet“. Prikoszovits teilte der Gemeinde seinen Entschluss auch bei den Sonntagsgottesdiensten mit.

Die Leitung der Dom- und Stadtpfarre wird ab 23. September 2013 interimistisch von Generalvikar Martin Korpitsch in Zusammenarbeit mit Dompropst Regens Hubert Wieder wahrgenommen, teilte die Diözese mit.

KAP/APA