Saudi-Arabien: Chef der Religionspolizei überlebt Attentat

Der Chef der islamischen Religionspolizei in Saudi-Arabien, Scheich Abdullatif Al-Alsheikh, soll einen Attentatsversuch überlebt haben. Das berichtete die saudische Zeitung „Al-Watan“ am Mittwoch.

Nach ihren Informationen hatte kürzlich jemand versucht, einen Autounfall zu provozieren, als der Vorsitzende der sogenannten Behörde für die Förderung der Tugend und die Verhinderung des Lasters nach dem Morgengebet mit seinem Wagen vor einer Moschee losfuhr. Offiziell wurde der Vorfall nicht bestätigt.

Religionspolizei als „Sittenkontrolle“

Die Religionspolizei sorgt in Saudi-Arabien dafür, dass die Bürger gemäß der streng puritanischen, wahabitischen Interpretation des sunnitischen Islam leben. Sie versuchen zum Beispiel zu verhindern, dass sich Männer und Frauen treffen, die nicht miteinander verheiratet sind. In den Städten scheuchen die langbärtigen Islam-Polizisten Männer in die Moscheen, wenn der Gebetsruf ertönt.

Die Religionspolizisten sind einigen Saudis verhasst, unter anderem weil sie mutmaßlichen Sündern mit dem Auto hinterherjagen, was schon mehrfach zu tödlichen Unfällen geführt hat. Diese Woche starben in Riad zwei Brüder, deren Auto nach einer Verfolgungsjagd mit der Religionspolizei von einer Brücke gestürzt war.

APA/dpa

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