Türkei: Kopftuchverbot im Staatsdienst aufgehoben

In der Türkei ist am Dienstag offiziell das bisher geltende Kopftuchverbot in öffentlichen Institutionen aufgehoben worden. „Eine dunkle Epoche ist vorüber“, so Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan.

Das sagte er vor der Parlamentsfraktion seiner Regierungspartei AKP in Ankara. Er hatte die Aufhebung des Kopftuchverbots vergangene Woche im Rahmen eines Reformpakets angekündigt.

Mit der Veröffentlichung der Reform im Staatsanzeiger am Dienstag trat die Kopftuchfreiheit für Lehrerinnen und Anwältinnen und andere Berufsgruppen in Kraft. Für Richterinnen, Staatsanwältinnen, Polizistinnen und Soldatinnen bleibt es beim Kopftuchverbot.

Opposition spricht von „Islamisierung“

Erdogan argumentierte am Dienstag, es gehe um die Gleichstellung von Kopfutch tragenden und anderen Frauen im öffentlichen Leben. Niemandem werde jedoch ein Lebensstil aufgezwungen. Die Opposition wirft dem Ministerpräsidenten jedoch eine Islamisierung der säkulären Republik vor. Erdogans islamisch-konservative Regierung hatte vor einigen Jahren bereits das Kopftuchverbot für Studentinnen aufgehoben.

APA/AFP