Limburg: Zollitsch für „mehr Bescheidenheit“

Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, hat nach der Kritik am Limburger Oberhirten Franz-Peter Tebartz-van Elst seine Amtsbrüder zur Bescheidenheit ermahnt.

„Gerade wir Bischöfe müssen uns fragen, wie und wo wir wohnen und leben. Wenn neu gebaut wird, haben wir Möglichkeiten, Zeichen zu setzen“, sagte Zollitsch der „Passauer Neuen Presse“ (Samstag-Ausgabe). „Papst Franziskus lehrt uns allen einfaches Leben, Demut und Bescheidenheit“, so Zollitsch Die Enttäuschung der Menschen im Bistum Limburg könne er gut verstehen.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Robert Zollitsch

EPA/Patrick Seeger

Erzbischof Robert Zollitsch

„Alle spüren, wie bedrückend die Situation geworden ist“, sagte Zollitsch in dem Interview. Eine gerichtliche Bestätigung des Strafbefehls wäre aus seiner Sicht ein Wendepunkt.

„Ich erlebe zum ersten Mal, dass ein Strafbefehl gegen einen Bischof beantragt wird. Das bewegt mich sehr. Wenn das vom Gericht bestätigt wird, haben wir eine neue Lage“, betonte Zollitsch. Bei seiner schon länger geplanten Audienz beim Papst werde er in der nächsten Woche auch über den Fall Tebartz-van Elst sprechen.

Lage für deutsche Bischöfe „nicht überblickbar“

Ein fehlender Überblick über die Lage in der Diözese Limburg ist nach den Worten des Trierer Bischofs Stephan Ackermann Grund dafür, dass die deutschen Bischöfe ihren Limburger Amtsbruder Franz-Peter Tebartz-van Elst nicht stärker unterstützt haben. Es gebe „auch von unserer Seite gewisse Hilflosigkeiten, weil man natürlich die Situation letztlich auch nicht wirklich überblicken kann“, sagte Ackermann in einem am Freitag von Radio Vatikan veröffentlichten Interview.

Auch die Bischöfe bekämen nur das mit, was es an Stellungnahmen gebe, und das sei „wirklich bestürzend und schmerzlich für alle“. Zugleich forderte Ackermann mehr Klarheit über die Verhältnisse in Limburg. Diese erhoffe er sich durch die von der Bischofskonferenz eingesetzte Prüfkommission. Entscheidend sei aber, dass angesichts des „massiv gestörten“ Vertrauens in der Diözese Wege zueinander gefunden würden.

religion.ORF.at/KAP

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