Deutschland: Diözesen legen Finanzen offen

Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um die Kostenexplosion des Diözesanen Zentrums in Limburg gehen mehrere deutsche Diözesen in die Offensive gegangen und legen ihre Finanzen und Baukosten offen.

So etwa in Dresden-Meißen, wo sich der Jahresetat der gesamten Diözese nach Angaben von Bischof Heiner Koch auf 58 Millionen Euro beläuft. „Wir können uns nur beschränkt etwas leisten, und in rote Zahlen gehe ich mit der Diözese nicht“, so Koch am Dienstag gegenüber dem Radiosender MDR Jump.

Dresden-Meißen: „Genau im Plan“

Der Neubau der katholischen Propstei Sankt Trinitatis in Kochs Diözese, immerhin der größte Kirchenneubau in den neuen Bundesländern, laufe finanziell nicht aus dem Ruder. „Wir sind genau im Plan drin“, so der Bischof. Bereits bei seinem Amtsantritt im Februar dieses Jahres habe er sich über den Stand der Arbeiten und besonders über die Kosten informiert.

Veranschlagt seien 15 Millionen Euro Baukosten, wobei nach Angaben der Propstei inzwischen 5,75 Millionen Euro Spenden gesammelt worden seien. Im April wurde der Grundstein gelegt, die Fertigstellung ist für Ende 2014 terminisiert. Die historische Propsteikirche in Leipzig war bei Fliegerangriffen in den Jahren 1943 und 1944 zerstört worden.

München-Freising: Einblick in Finanzen

Ähnlich gab auch die Erzdiözese München-Freising Einblick in die Finanzen des Erzbischöflichen Stuhls. Die Bilanzsumme habe zum 31. Dezember 2012 insgesamt 27,6 Millionen Euro betragen, sagte der Sprecher der Erzdiözese, Bernhard Kellner, am Dienstag auf Anfrage der deutschen katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Darin seien alle Werte wie Immobilien und Geldvermögen enthalten. Die Bilanz werde einmal im Jahr von einem externen Wirtschaftsprüfer testiert, so Kellner.

Speyer: Nehmen Sorgen ernst

Der Bischöfliche Stuhl der Diözese Speyer hingegen verfügt laut einer Aussendung von Bischof Karl-Heinz Wiesemann am Montagabend derzeit über 46,5 Millionen Euro. Die Gelder seien ein „langfristig angelegtes Stammvermögen, das nicht angetastet wird“, zitiert Radio Vatikan den Diözesanbischof. Operiert würde nur mit den Erträgen, und zwar „für kirchliche, mildtätige und karitative Zwecke“.

Der Bischof der Diözese Speyer sei in den letzten Tagen mit zahlreichen Anfragen rund um die Causa Limburg konfrontiert gewesen. Wiesemann nehmen „diese Sorgen ernst“, betonte aber zugleich, dass „keine Kirchensteuern von Katholiken aus dem Bistum Speyer zur Finanzierung des Diözesanzentrums in Limburg verwandt worden“ seien.

Die Diözesen Essen und Münster hatten ihre Finanzen im Zuge der Debatte um das Diözesanzentrum in Limburg zuvor bereits öffentlich gemacht.

religion.ORF.at/KAP

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