Wien: Interreligiöser Dialog über die Musik

Mit „Shalom! Music between friends“ gelang einer interreligiöse Promi-Band ein sehr nachahmenswertes Beispiel, wie der Dialog zwischen den Religionen spielend gelingen kann.

Der katholische Abtprimas Notker Wolf, der evangelische Bischof Michael Bünker und Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg sangen und musizierten am Montagabend im Wiener Theater Akzent vor ausverkauftem Haus, mit dem Ziel, so die Herzen der Anwesenden zu erreichen. „Wir verkopfen alles zu sehr, auch im interreligiösen Dialog“, meinte der oberste Repräsentant des Benediktinerordens Wolf. „Zuerst braucht es den Dialog der Herzen, und der läuft über die Musik“, resümierte er.

„Nichts Friedlicheres als gemeinsames Singen“

Ähnlich äußerte sich der Oberrabbiner im Gespräch mit der moderierenden ORF-Journalistin Susanne Scholl. Er war der Meinung, dass es „nichts Friedlicheres und Harmonischeres gibt, als gemeinsam zu singen“. Und davon bot Eisenberg als Sänger der Band und unterstützt von den Altenburger Sängerknaben mit „Rivers of Babylon“ von Boney M, über jüdische Weisen bis hin zu „All You Need Is Love“ von den Beatles an diesem Abend ziemlich viel. Es gelte auf Takt und Rhythmus zu achten und aufeinander zu hören, fasste Bischof Bünker, der Drummer der Band, das gemeinsame Musizieren zusammen.

Interreligiöse Promiband

APA/Georg Hochmuth

Die Band im Proberaum

Organisator des zweiten musikalischen Freundschaftstreffens nach der Premiere vor einem Jahr in Stift Altenburg war der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit, dessen Generalsekretär, Markus Himmelbauer, am Klavier zu hören war. Für den Präsidenten des Komitees, den Wiener Religionspädagogen Martin Jäggle, war der musikalische Abend „ein Hochgenuss“ und ein Beispiel für den Dialog der Religionen. Für Christen habe der Dialog mit dem Judentum einen besonderen Stellenwert, „weil ohne Judentum kann man nicht Christ sein“.

Unter den zahlreichen Gästen befanden sich unter anderen der Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, der emeritierte Wiener Weihbischof Helmut Krätzl und der reformierte Superintendent Thomas Hennefeld. Der Erlös der Veranstaltung kommt der interreligiösen Bildungsarbeit des Koordinierungsausschusses zugute.

religion.ORF.at/KAP

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