Päpstliche Familienumfrage in Österreich startet

In jeder Diözese wird eine zentrale Stelle für den Befragungsprozess eingerichtet. Jeder könne sich an der Beantwortung der Fragen des Vatikans zu Familienthemen beteiligen, sagte der Eisenstädter Bischof Zsifkovics.

Möglichst viele Menschen in Österreich sollen sich an der Familien-Umfrage von Papst Franziskus beteiligen. Das ist das Ziel der Kirche in Österreich. Jede der Diözesen hat dafür ihre eigene Vorgangsweise. Gemeinsam ist allen Diözesen, dass jeweils eine zentrale Stelle mit einer Ansprechperson für das Befragungsprozedere sowie die Einsammlung der Rückmeldungen eingerichtet wird.

Befragung bereits gestartet

In acht Diözesen sowie der Militärdiözese ist dies bereits geschehen, in der Erzdiözese Wien soll es in wenigen Tagen so weit sein. Die Fragen wurden gebündelt und stehen auf der Internetseite der Katholischen Kirche und der Österreichischen Bischofskonferenz.

Österreichweit sollen so bis Jahresende Stellungnahmen auf verschiedensten Ebenen eingeholt werden. Pfarren, Dekanate und andere kirchliche Einrichtungen sind dazu ebenso eingeladen wie Einzelpersonen. Darüber hinaus werden auch kirchliche Fachstellen, Organisationen und Bewegungen aus den Bereichen Familie, Evangelisierung und Laienapostolat gezielt angefragt.

"Zsifkovics: „Jeder kann sich beteiligen“

„Jeder kann sich beteiligen. Der Papst möchte schließlich die Meinung der Gläubigen erfahren und nicht nur die der Bischöfe“, so der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics im „Kathpress“-Gespräch. In seiner Diözese würden die Fragen beispielsweise in den diözesanen Gremien beraten, aber genauso auch auf Dekanats- und Pfarrebene, so der Bischof. Im Pastoralamt der Diözese sei eine Stelle eingerichtet worden, in der zentral alle Antworten erfasst werden.

Ähnlich gestaltet sich das Prozedere in der Diözese Feldkirch. Der Pastoralrat und die Dekanekonferenz würden die Fragen in einem ersten Schritt behandeln, die Pfarren seien im Anschluss eingeladen, dazu Stellung zu nehmen. „Wir hoffen, in kurzer Zeit ein Stimmungsbild erheben zu können, das für die Diözese repräsentativ ist“, so Bischof Benno Elbs im Gespräch mit „Kathpress“.

Elbs: Prozess ergebnisoffen

Für den vorarlberger Bischof gibt es im gesamten Prozess zwei Orientierungspunkte. Zum einen die Situation der modernen Menschen und zum anderen das Evangelium, „das uns die Blickrichtung vorgibt, unter der wir die Situation der Menschen deuten“. Das Ergebnis des Prozesses bleibe freilich offen, so Elbs.

Wenn wir die Situation der Menschen ernst nehmen und zugleich das Evangelium in den Mittelpunkt stellen, dann ist das Ergebnis offen. Alles andere wäre unseriös. Sicher sei allerdings, „dass Papst Franziskus dafür sorgen wird, dass die Sorgen und Nöte der Menschen ernst genommen werden, alles im Licht des Evangeliums gedeutet wird und entsprechende Konsequenzen gezogen werden.“

Römische Sonderbischofssynode

Vom 5. bis 19. Oktober 2014 soll in Rom die Sonderbischofssynode mit dem Titel „Die pastoralen Herausforderungen der Familie im Rahmen der Evangelisierung“ stattfinden. Ein Vorbereitungsdokument verbunden mit einem Fragenbogen wurde vom Vatikan an alle Bischofskonferenzen versandt. Die 39 Fragen richten sich zuerst an die Bischöfe, die ihrerseits aber angehalten sind, möglichst breit Antworten bis auf die Ebene der Dekanate und Pfarrgemeinden einzuholen.

Die Rückmeldungen werden in den Diözesen gesammelt, einerseits zusammengefasst aber auch im Original dokumentiert und an die zuständigen Stellen im Vatikan übermittelt. Diese Übergabe beim Generalsekretariat der Bischofssynode in Rom werden Österreichs Bischöfe persönlich im Rahmen ihres Ad-limina-Besuchs vom 27. bis 31. Jänner 2014 vornehmen.

religion.ORF.at/KAP

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