„Abdullah-Zentrum“ startet Konferenz in Wien

Zum einjährigen Bestandsjubiläum der von Saudi-Arabien finanzierten Wiener „Abdullah-Zentrum“ (KAICIID) hat am heutigen Montag eine zweitägige Konferenz zum Thema „Das Bild des Anderen“ begonnen.

„Dialog ist die einzige Mission des KAICIID“, betonte sein Generalsekretär Faisal Bin Abdulrahman Bin Muammar zu Beginn der Veranstaltung im Wiener Hotel Hilton. Das „König Abdullah Bin Abdulaziz Zentrum für Interreligiösen und Interkulturellen Dialog“ wird größtenteils von Saudi-Arabien finanziert. Kritiker sehen in der Institution einen Versuch Riads, sein international wegen Menschenrechtsverletzungen ramponiertes Image aufzupolieren.

Bin Muammar betonte, dass das Zentrum „Brücken des Dialogs“ und des Respekts baue. Ziel sei es, das interreligiöse und interkulturelle Verständnis füreinander zu vertiefen. Im Rahmen der Konferenz solle ein „ehrlicher Dialog“ zwischen Experten, religiösen Führern und Politikern zum Thema geführt werden. Man wolle „Best-Practices-Modelle“ identifizieren und in Zukunft umsetzen. „Lasst uns die Gemeinsamkeiten verstehen und nicht den Fokus auf die Unterschiede legen“, so Bin Muammar.

500 Experten aus 90 Ländern

Nach Angaben des Zentrums nehmen 500 Experten aus Politik und Religion aus 90 Ländern an der heutigen Konferenz in Wien teil. Im ersten Jahr seines Bestehens hat das Zentrum vier regionale Konferenzen in Wien, Addis Abeba, Neu-Delhi und Buenos Aires organisiert.

KAICIID wird von einem Board of Directors geleitet, das aus Vertretern der großen Weltreligionen (Judentum, Christentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus) und Kulturen besteht. Das Dialogzentrum erhält gleichwertige Unterstützung von den Regierungen von Saudi-Arabien, Spanien und Österreich, von denen jede im Council of Parties des Zentrums vertreten ist. Auch aus dem Vatikan erhält das Institut Unterstützung.

Unter dem Motto „Saudi Arabien: Abdullahs Königreich der Hölle“ demonstrierten rund 50 Äthiopier vor dem Hilton. Äthiopier würden in Saudi-Arabien brutal vergewaltigt, gefoltert und getötet, sagte ein Demonstrationsteilnehmer gegenüber der APA. Die Demonstrierenden forderten vom KAICIID, sich gegenüber der saudi-arabischen Regierung für die Äthiopier an Ort und Stelle einzusetzen.

APA

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