Familienumfrage: Großes Interesse an Web-Fragebögen

Einen Monat nach Veröffentlichung des vatikanischen Fragebogens zu Familienthemen melden die österreichischen Diözesen ein hohes Interesse und starken Rücklauf. Besonders gefragt: Online-Fragebögen.

So melden die österreichischen Diözesen und Einrichtungen zur „Halbzeit“ des Erhebungszeitraums bereits mehr als 17.000 vollständig oder zum Teil ausgefüllte Fragebögen. Besonders gefragt sind dabei die eigens aufbereiteten Online-Fragebögen der Diözesen sowie der Katholischen Aktion und der Katholischen Jugend Wien.

Die Zahlen im Einzelnen: Eine gemeinsame Online-Umfrage nutzen die Diözese Graz-Seckau, Innsbruck und Gurk-Klagenfurt. Dort liefen bislang über 10.000 Antworten ein, etwa 60 Prozent davon stammten aus der Diözese Graz-Seckau, 17 Prozent aus der Diözese Innsbruck, sechs Prozent aus Gurk-Klagenfurt. Außerdem füllten etwa 400 Personen aus der Erzdiözese Wien den Fragebogen in der Kurzversion aus. Den ebenfalls elektronisch bereit gestellten Original-Fragebogen mit den 39 vatikanischen Einzelfragen beantworteten demnach etwa 300 Personen. Der Anteil der Katholiken beträgt über 90 Prozent, rund 60 Prozent davon sind weder ehrenamtlich noch hauptamtlich in der Kirche tätig.

Eigens entwickelte Online-Tools

Ein eigenes Online-Tool, das die vatikanischen Fragen 1:1 an die Gläubigen weiterreicht, haben die Erzdiözese Wien und die Diözese St. Pölten im Einsatz. Wien meldet auf Anfrage bereits über 4.000 Antworten, 500 davon hätten den umfangreichen Fragebogen gänzlich oder weitgehend ausgefüllt. Das aufgelaufene Textvolumen betrage bereits über 400 Seiten. In der Diözese St. Pölten hingegen wurde der Fragebogen bisher rund 60 Mal beantwortet.

Eine eigens erarbeitete Online-Umfrage bietet auch das Ehe- und Familienzentrum der Diözese Feldkirch an. Diese wurde bislang rund 150 Mal ausgefüllt - die Zahl der „Klicks“, also der Interessenten, die den Fragebogen angeklickt, nicht jedoch vollständig ausgefüllt haben, liegt laut Diözese deutlich höher bei rund 1.700 Aufrufen. Der Original-Fragebogen wurde dort 1.300 Mal heruntergeladen.

Eine Sonderstellung nehmen noch zwei Online-Tools der Katholischen Aktion sowie der Katholischen Jugend Wien ein. Den Fragebogen der Katholischen Jugend Wien füllten bisher 520 Personen aus. Der über www.wodruecktderschuh.at erreichbare Umfragebogen der Katholischen Aktion zählt bisher rund 2.600 Antworten, 1.400 davon haben den Fragebogen vollständig ausgefüllt.

Zulehner: „Konstruktive und differenzierte Antworten“

Verantwortlich zeichnet der Wiener Pastoraltheologe Paul M. Zulehner, der sich gegenüber Kathpress sehr zufrieden über den Rücklauf zeigt: „Die Antworten sind sehr konstruktiv und differenziert. Geradezu atypisch für die Kirche ist die Altersverteilung - so haben sich bislang überdurchschnittlich viele junge Menschen, darunter zahlreiche Schülerinnen und Schüler, beteiligt.“

Keine konkreten Zahlen gibt es bislang zu den „analogen“ Rückmeldungen, sprich: Zu den Rückantworten in Form von Briefen oder Faxen. Prinzipiell stellt jede Diözese den Fragebogen auch in seiner vollen Länge auf den jeweiligen Websites zum Download zur Verfügung mit Hinweis auf die jeweils zuständigen Ansprechpartner und Post- oder Faxadressen.

Um eine starke Streuung des Fragebogens in seiner „analogen“ Form bemüht sich u. a. die Kirchenzeitung der Diözese Graz-Seckau. So legte das „Sonntagsblatt“ den Fragebogen in der redaktionell bearbeiteten Variante am 1. Dezember für alle Abonnenten in der Steiermark bei, um - wie es hieß - auch Menschen ohne Internet die aktive Teilnahme zu ermöglichen.

Übergabe der Ergebnisse Ende Jänner

Gesammelt werden die Antworten - ob elektronisch oder analog per Post - noch bis Ende Dezember. Im Anschluss werden die Antworten in den Diözesen und Einrichtungen ausgewertet und schließlich von den österreichischen Bischöfen im Rahmen ihres Ad-limina-Besuchs vom 27. bis 31. Jänner 2014 im Vatikan dem Generalsekretariat der Bischofssynode überreicht.

Die Erhebung soll der Vorbereitung der für Oktober 2014 geplanten Sonderbischofssynode mit dem Titel „Die pastoralen Herausforderungen der Familie im Rahmen der Evangelisierung“ dienen. Das Vorbereitungsdokument verbunden mit einem Fragenbogen wurde vom Vatikan an alle Bischofskonferenzen versandt. Die 39 Fragen richten sich zuerst an die Bischöfe, die ihrerseits aber gehalten sind, möglichst breit Antworten bis auf die Ebene der Dekanate und Pfarrgemeinden einzuholen.

religion.ORF.at/KAP

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