Syrien: Nonnen-Entführer wollen Gefangenenaustausch

Islamistische Rebellen wollen die in Syrien verschleppten Nonnen benutzen, um 1.000 weibliche Gefangene freizupressen. Der Vatikan wurde als Vermittler eingeschaltet.

Ein Sprecher der Ahrar-al-Kalamun-Brigade sagte der arabischen Zeitung „Al-Shark Al-Awsat“ am Freitag, den zwölf Ordensfrauen aus der von Christen bewohnten Kleinstadt Maalula gehe es gut. Man werde die syrischen Nonnen aber nur im Rahmen eines Gefangenenaustausches freilassen.

Die Ordensfrauen sollen sich in Jabrud nördlich von Damaskus aufhalten. Seit Beginn des Bürgerkrieges hat sich das Regime von Präsident Baschar al-Assad auf keinen Gefangenenaustausch eingelassen, der Syrer betraf.

Vatikan eingeschaltet

Die Brigade habe den Vatikan als Vermittler eingeschaltet, hieß es. Die Äbtissin des Klosters Mar Tikla, Pelagia Sajaf, habe über ein Satellitentelefon mit dem Vatikan telefoniert, um die Forderung der Entführer zu übermitteln. Nach Informationen von „Al-Shark Al-Awsat“ soll die ebenfalls an der Entführung beteiligte Al-Nusra-Front verlangt haben, dass die Regierungstruppen die Lieferung humanitärer Hilfsgüter in von ihnen umzingelten Rebellenhochburgen im Umland von Damaskus erlauben. Die Al-Nusra-Front wird von westlichen Geheimdiensten als Terrororganisation eingestuft.

religion.ORF.at/APA/dpa