Syrien - Nonnen „bestreiten“ Entführung

Die aus der christlichen Stadt Maalula in Syrien verschwundenen zwölf Nonnen haben sich in einem Video zu Wort gemeldet, in dem sie ihre Entführung durch Rebellen bestreiten.

Das am Freitag vom Sender Al-Jazeera ausgestrahlte Video zeigt die schwarzgekleideten Frauen in einem Raum bei augenscheinlich guter Gesundheit. „Eine Gruppe hat uns hierher gebracht und beschützt“, so eine der Nonnen.

Viele offene Fragen

Wer die Aufnahme angefertigt hat, wo sie entstand, und ob die Frauen bedroht wurden, blieb zunächst unklar. Auch ein unsichtbarer Mann im Hintergrund, der ihnen Fragen stellt, lässt sich auf dem Video nicht identifizieren. Eine der Nonnen aus dem griechisch-orthodoxen Kloster Mar Tekla sprach lediglich davon, dass sie und ihre Glaubensschwestern in einer „sehr, sehr schönen Villa“ untergebracht und keineswegs entführt worden seien. Einige der Frauen gaben vielmehr an, wegen schwerer Bombardements aus der Stadt Maalula geflohen zu sein.

„Menschliches Schutzschild“?

Laut der oppositionsnahen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatten Rebellen, darunter jihadistische Kämpfer, Maalula am Montag unter ihre Kontrolle gebracht. Regierungstreue syrische Medien warfen den Aufständischen vor, die Nonnen als „menschliches Schutzschild“ zu benutzen. Doch die Oberin des Sednaya-Klosters in der Provinz Damaskus betonte schon am Montagabend, dass die zwölf Frauen sich laut ihrer Kollegin aus Maalula in Sicherheit befänden und ins nordöstlich gelegene Jabrud gebracht worden seien.

APA/AFP

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