Papst Franziskus sprach Jesuiten Pierre Favre heilig

Papst Franziskus hat am Dienstag den französischen Jesuiten Pierre Favre ohne Anerkennung eines Wunders heiliggesprochen. Dieser Schritt war bereits seit einigen Wochen erwartet worden.

Das katholische Kirchenoberhaupt erhob während einer Audienz mit dem Präfekten der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Angelo Amato, Favre ohne die vorherige Anerkennung eines Wunders in den Stand eines Heiligen.

Jesuit Pierre Favre

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Pierre Favre

Nun erfolgte er am 77. Geburtstag des Papstes. Dieser hatte im September den 1872 seliggesprochenen Jesuiten als eines seiner Vorbilder genannt. Pierre Favre (1506 bis 1546), in Deutschland bekannt als Petrus Faber, war ein Freund und Wegbegleiter von Franz Xaver und Ignatius von Loyola, dem Begründer des Jesuitenordens, und stand lange in deren Schatten.

Nachdrücklicher Einsatz des Papstes

Vor dem Konzil von Trient, bei dem die katholische Kirche auf eine Antwort auf die Reformation suchte, setzte er sich auf langen Reisen durch Europa gegen die wachsende religiöse Intoleranz und für einen Ausgleich mit dem aufstrebenden Protestantismus ein. Von seinen langen Wanderungen geschwächt starb er im Alter von 40 Jahren.

Papst Franziskus hatte sich nachdrücklich für seine Heiligsprechung eingesetzt. In einem Interview im September hatte Franziskus die Bereitschaft Favres, auch mit seinen Gegnern in einen Dialog zu treten, sowie seine Offenheit, Natürlichkeit und „einfache Frömmigkeit“ hervorgehoben. Die Erhebung in den Heiligenstand ohne die vorherige Anerkennung eines weiteren Wunders durch die Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse ist überaus selten. Normalerweise muss ein Heiliger mindestens zwei Wunder bewirkt haben.

religion.ORF.at/APA/AFP

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