Glaubenspräfekt Müller: Keine Änderung der Ehelehre

Der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, hat Änderungen an der katholischen Lehre zur Unauflöslichkeit der christlichen Ehe ausgeschlossen.

Müller äußerte sich bei der Vorstellung seines neuen Buches „Arm für die Armen“ am Dienstagabend in Rom gegenüber Journalisten unter anderem zur Außerordentliche Weltbischofssynode im Oktober und der Auswertung der Antworten aus den Diözesen der Weltkirche auf die vatikanischen Fragebögen zu Familienthemen.

In der heutigen Zeit gebe es eine „Ideologie gegen die Ehe und gegen die Familie“, beklagte der Glaubenspräfekt. Die Kirche werde Ehe und Familie jedoch immer als Keimzelle der Gesellschaft und der Kirche selbst verteidigen. Müller bekräftigte außerdem erneut den Ausschluss wiederverheirateter Geschiedener vom Kommunionempfang. Dies sei keine Frage von Meinungen, sondern die Entscheidung gründe auf dem Katechismus, Kirchenkonzilien und Lehraussagen der Glaubenskongregation.

Abstriche bei Ehesakrament nicht möglich

„Wir können doch nicht nur deshalb, weil es viele Menschen gibt, die das Wort Jesu nicht verstehen, daraus die Konsequenz ziehen und meinen, das Wort Jesu kann oder sollte geändert werden“, so Müller laut „Catholic News Service“ (CNS). „Es wäre ja paradox, würde die Kirche sagen: Nachdem nicht jedermann die Wahrheit kennt, ist die Wahrheit in Zukunft nicht mehr verpflichtend.“

Jesus habe die Ehe als Sakrament eingesetzt; Abstriche an der kirchlichen Doktrin zur unauflöslichen Verbindung zwischen Mann und Frau kann es deshalb Müller zufolge nicht geben. Doktrin und Pastoral dürften sich nicht widersprechen.

Die Kirche will nach den Worten des neuernannten Kardinals künftig den Wert von Ehe und Familie wieder stärker in die Gesellschaft hinein vermitteln. Dazu gehöre auch, über das Leid der Kinder zu sprechen, die mit getrennten Eltern aufwachsen.

KAP