Wien: Pfarrkirche wird an Orthodoxe übergeben

Die Übergabe der Kirche Neulerchenfeld in Wien-Ottakring an die serbisch-orthodoxe Kirche steht bevor. Das hat die Erzdiözese Wien am Dienstag bekanntgegeben.

Am kommenden Sonntag wird in der ehemaligen Pfarrkirche Neulerchenfeld im 16. Wiener Gemeindebezirk zum Abschied noch eine letzte römisch-katholische Messe stattfinden. Im Anschluss ziehen die Gläubigen in einer Prozession zur nunmehr gemeinsamen Pfarrkirche Maria Namen in der Hippgasse.

Pfarrkirche Neulerchenfeld in Ottakring

APA/Herbert Neubauer

Pfarrkirche Neulerchenfeld

Damit wird öffentlich der „Umzug“ der Neulerchenfelder Pfarrgemeinde vollzogen. Danach bleibt die Kirche für einige Wochen gesperrt, in denen sie für die Übergabe an die serbisch-orthodoxe Kirche vorbereitet wird. Die tatsächliche Schenkung und rechtswirksame Übergabe ist nach Ostern vorgesehen.

Neuordnung vor Abschluss

Damit steht nun auch die Neuordnung der Pfarre Maria Namen-Neulerchenfeld vor dem Abschluss. Maria Namen war 1939 von Kardinal Innitzer als eigene Pfarre aus Neulerchenfeld herausgelöst worden. Seit 1. September 2013 sind die beiden Pfarren kirchenrechtlich wieder ein Ganzes. Gleichzeitig erhielt die Pfarre ein neues Seelsorgeteam mit Jesus David Jaen Villalobos als Pfarrmoderator, den Kaplänen Florian Bischof und Alexander Fuchs (der besonders für die polnischsprachige Gemeinde zuständig ist) und den Diakonen Thomas Diepolder und Karl Gierisch.

Der für die Pfarren in der Stadt Wien zuständige Bischofsvikar Dariusz Schutzki sagte: „Ich freue mich, dass die Integration der beiden Pfarren auf so gutem Weg ist. Die katholische Gemeinde hält nun mit geeinten Kräften in diesem Teil Ottakrings den Glauben aufrecht und ist für die Menschen da. Gerade weil der Weg dorthin für viele nicht einfach war, bin ich umso mehr dankbar für den guten Willen, der für eine gute Zukunft bürgt.“

Übergabe nach Ostern

Nach dem Umzug wird die ehemalige Pfarre Neulerchenfeld erst einmal für einige Wochen geschlossen, Inventar wie Bänke und Bilder wird übersiedelt. Die Übergabe an die serbisch-orthodoxe Gemeinde soll nach Ostern erfolgen, ein genauer Termin für den offiziellen Akt steht aber noch nicht fest. Eine kleine katholische Kapelle - wie etwa in anderen ehemaligen Pfarren - wird es in Neulerchenfeld allerdings vermutlich eher nicht geben, da es die Architektur kaum erlaubt.

Die Übergabe der Kirche Neulerchenfeld an die serbisch-orthodoxe Gemeinde hatte sich mehrmals verzögert, da der frühere Neulerchenfelder Pfarrmoderator mehrmals Beschwerde und Berufung gegen das Vorhaben bei den zuständigen Behörden im Vatikan eingelegt hatte. Letztlich freilich ohne Erfolg. „Natürlich gibt es noch Menschen, die unter der Zusammenlegung leiden. Das Miteinander funktioniert aber eigentlich schon gut“, so ein Sprecher der Erzdiözese Wien gegenüber der APA.

religion.ORF.at/KAP/APA

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