Syrisch-orthodoxer Patriarch Zakka Iwas gestorben

Das Oberhaupt der syrisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Ignatius Zakka I. Iwas, ist am Freitagmorgen im 81. Lebensjahr in einem Krankenhaus in Kiel (D) nach langer schwerer Krankheit gestorben.

Als „Patriarch von Antiochien und dem ganzen Orient“ wurde er von seiner Kirche als 121. Nachfolger des Heiligen Petrus angesehen. Ignatius Zakka I. Iwas stammte aus Mossul im Irak, wo er am 21. April 1933 geboren wurde. Er absolvierte seine theologischen Studien in Mossul und New York. 1962/63 nahm er als Beobachter seiner Kirche am Zweiten Vatikanischen Konzil teil.

1963 wurde er - mit erst 30 Jahren - Erzbischof von Mossul, 1969 Erzbischof von Bagdad. Am 14. September 1980 wurde er zum Patriarchen gewählt. Residenz des Patriarchen war das Mor Ephrem Seminar in Ma’arrat Saydnaya bei Damaskus. Mit der österreichischen Stiftung „Pro Oriente“ war der syrisch-orthodoxe Patriarch tief verbunden.

Papst Franziskus würdigte den verstorbenen Patriarchen als „außerordentlichen geistlichen Führer“ und Brückenbauer zwischen den Religionen. Er sei im konfliktreichen Nahen Osten ein Mann des Friedens und des Dialogs mit Angehörigen aller Religionen gewesen, heißt es in einem Beileidstelegramm, aus dem der Sender Radio Vatikan am Sonntag zitierte.

Gedenkfeier in Wien

In Österreich gedenkt die syrisch-orthodoxe Kirche von Antiochien dem Patriarchen am 30. März bei einer Messe und einem Gedenkgottesdienst in Wien. Beginn ist um 10 Uhr in der Kirche St. Ephrem in der Lainzer Strasse 154. Auf dem Programm stehen eine Heilige Messe, ein Gedenkgottesdienst und eine Agape, teilte Chorepiskopos Emanuel Aydin am Sonntag mit.

Bis zu 3.000 Menschen gehören in Österreich der syrisch-orthodoxen Kirche an, davon lebt der Großteil in Wien und Umgebung. 1974 wurde die syrisch-orthodoxe Kirche in den Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich aufgenommen. Die staatliche Anerkennung erfolgte im Februar 1988. Außerhalb von Wien gibt es in ganz Österreich verstreut syrisch-orthodoxe Gläubige bzw. Familien.

Weltweit hat die syrisch-orthodoxe Kirche schätzungsweise 150.000 bis 300.000 Mitglieder. Sie gehört zu den sogenannten altorientalischen Kirchen und geht zurück auf das frühchristliche Patriarchat von Antiochien; ihre Liturgiesprache ist Aramäisch.

KAP