Katharina von Siena „Weggefährtin“ der kath. Frauen

Die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfbö) hat am Montag im Zuge eines Festakts die heilige Katharina von Siena (1347-1380) zu ihrer „Patronin und Weggefährtin“ ernannt.

An dem Festakt im Innsbrucker Diözesanhaus nahmen neben vielen Mitgliedern der kfbö auch die Bischöfe Manfred Scheuer und Alois Schwarz sowie der Schlägler Abt Martin Felhofer als geistlicher Assistent der Frauenbewegung teil.

Katharina habe in einer Vision den Auftrag erhalten, „durch das Schwache das Starke zu überwinden“, erinnerte Scheuer in seinem Grußwort. Ein Vorbild sei die Heilige, indem sie „in einer Mystik der Innerlichkeit die Spuren Gottes in der Welt gesucht“ habe und dabei die Spannung zwischen Aktion und Kontemplation gelebt habe, so der Innsbrucker Diözesanbischof.

„Ganz innen und doch ganz offen“

Der für Laienorganisationen in der katholischen Kirche Österreichs zuständige Bischof Alois Schwarz gratulierte der Frauenbewegung zur Wahl ihrer Patronin - „und das in einer Zeit, da die Welt von Generaldirektoren und Managern regiert wird“. Von Katharina könne man lernen, „ganz innen und doch ganz offen“ zu leben. Es habe „starke Aussagekraft“, heute auf ein Vorbild zu bauen: „Vielleicht schreiben wir deshalb so viele Leitbilder, weil wir so wenige Vorbilder haben?“, so die kritische Anmerkung des Bischofs.

Die kfbö-Vorsitzende Barbara Haas schilderte das bewegte Leben der neuen Patronin. Als Analphabetin habe Katharina durch „ihre Authentizität und Wahrhaftigkeit überzeugt“ und eine von Männern dominierte Welt bewegt. Mit großer Ausdauer habe die Heilige in Welt und Kirche „hineingeredet“, auch auf die Gefahr hin, nicht verstanden zu werden und Widerstand zu ernten. Auch diesen Wesenszug wolle sich die Katholische Frauenbewegung zum Vorbild nehmen, „denn nichts wäre für die Mutter Kirche trauriger, als würden die Frauen verstummen und gehen“, so die Vorsitzende.

Als ein Zeichen und Symbol für die neue Patronin stellte die Tiroler Künstlerin Patricia Karg im Rahmen der Feier einen „Katharinenbogen“ vor. Statt an eine Figur zu erinnern, habe sie der Botschaft der Heiligen nachspüren und somit durch Kunst „Kunde geben“ wollen, erklärte Karg. Die Rundung der Skulptur drücke einerseits aus, dass Katharina Eckiges zum Biegen gebracht habe, und sei durch die Goldverkleidung auch Hinweis auf ihre Gestalt: „Was an ihr heilig war, ist innen leuchtend“, so die Künstlerin.

KAP