Papst bildet neue Kommission für Missbrauchsrekurse

Der Papst hat eine neue Kommission innerhalb der Glaubenskongregation begründet, die sich speziell mit Einsprüchen von Bischöfen in Missbrauchsfällen befassen soll.

Auch Priester, die von der Kirche des sexuellen Missbrauchs beschuldigt werden, können sich bald an diese Berufungsinstanz im Vatikan wenden. Diese werde sich um Einsprüche von Geistlichen im Falle „schwerer Verbrechen“ kümmern, teilte der Kirchenstaat am Montag mit.

Kleine Expertengruppe für Rekurse

Papst Franziskus berief am Montag den argentinischen Bischof Jose Luis Mollaghan von Rosario zum Mitglied der Glaubenskongregation für die dort neu zu bildende Kommission. Bisher wurden solche Rekurse von der wöchentlichen Kardinals- und Bischofsversammlung der Glaubensbehörde beraten. In Zukunft solle diese Aufgabe einer kleineren Gruppe von Experten anvertraut werden.

Der weitverbreitete Missbrauch von Kindern durch Geistliche hat das Ansehen der katholischen Kirche seit Beginn des neuen Jahrtausends stark beschädigt. Der ständige Vertreter des Vatikan beim UNO-Büro in Genf, Silvano Tomasi, erklärte kürzlich, in den vergangenen zehn Jahren sei aufgrund „glaubwürdiger Anschuldigungen“ in 3.420 Fällen ermittelt worden. Als Ergebnis seien 848 Priester ihres Amtes enthoben und 2.572 Geistliche ihrer öffentlichen Pflichten entbunden worden.

religion.ORF.at/KAP/APA/AFP

Mehr dazu:

Link: