Jüdische Museen über Brüsseler Anschlag entsetzt

Angesichts des Terroranschlags auf das Jüdische Museum in der belgischen Hauptstadt Brüssel brachte am Montag die Association of European Jewish Museums ihr Entsetzen zum Ausdruck.

Die Mitglieder der Vereinigung jüdischer Museen seien „zutiefst schockiert über diesen bestialischen Akt“, betonte der Präsident der Vereinigung und Leiter des Jüdischen Museums Hohenems, Hanno Loewy, in einer Aussendung. Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien, forderte die Politik auf, „dem Problem des steigenden Antisemitismus endlich die gebührende Aufmerksamkeit zu widmen und dementsprechende Maßnahmen zu setzten“.

Am Samstag waren vier Menschen bei einem Anschlag auf das jüdische Museum in Brüssel erschossen worden. Laut Staatsanwaltschaft handelte es sich um ein israelisches Paar, einen Belgier und eine Französin. Der Angriff wurde von den belgischen Ermittlungsbehörden als „Terrorismus“ eingestuft.

Institution für gegenseitiges Verständnis

Der Anschlag sei nicht überraschend gekommen, Warnungen seien ignoriert worden, so Deutsch in einer Aussendung vom Sonntag. Er habe sich gegen eine Institution gerichtet, die sich seit Jahren für gegenseitiges Verständnis, Toleranz und interkulturellen Austausch engagiere, „die einzige Zukunft, die Europa besitzt“, so Loewy und seine Kollegen Lucja Koch (Museum of the History of Polish Jews, Warschau), Erika Perahia-Zemour (Thessaloniki), Bernhard Purin (München) sowie Joanne Rosenthal (London).

Weiters sprachen sie ihren Freunden öffentlich ihre Solidarität aus und betonten ihre Hoffnung, dass die Täter bald gefasst werden. Man trauere mit den Kollegen in Brüssel und den Familien der Opfer.

religion.ORF.at/APA

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