Singende Nonne siegt bei italienischer Talentshow

Die sizilianische Nonne Cristina Scuccia hat mit 62 Prozent der Stimmen das Finale der italienischen TV-Show „The Voice of Italy“ gewonnen. Nach dem Sieg betete sie das Vaterunser.

In der traditionellen schwarzen Tunika des Ursulinenordens und mit einem Kruzifix um den Hals bestritt die 25-Jährige am Donnerstagabend die letzte Runde des Wettbewerbs und siegte mit 62 Prozent der Stimmen gegen den Rocker Giacomo Voli. Anschließend forderte sie das Publikum auf, mit ihr ein Vaterunser zu beten.

„Ich möchte, dass Jesus hierherkommt, es ist traumhaft!“, sagte die Ordensschwester, die aus Sizilien stammt und nun einer Ursulinengemeinschaft in Mailand angehört, als sie die Siegestrophäe entgegennahm. Sie dankte ihrem „Coach“, dem Rapper J-Ax, der ihr während des Gesangswettbewerbs beigestanden hatte.

Die italienische Nonne Cristina Scuccia als Gewinnerin von "The Voice of Italy"

APA/AP/Luca Bruno

Cristina Scuccia

Schwester Cristina hatte sich angeblich für ein Leben im Kloster entschieden, nachdem sie in einem Musical die im 16. Jahrhundert lebende Gründerin der Ursulinengemeinschaft, Angela Merici, verkörpert hatte. Selbst beworben hatte sich die Ordensfrau Kathpress-Korrespondent Thomas Jansen zufolge nicht. Sie wurde demnach von den Talente-Show-Machern über ein Video von einem Auftritt beim „Good News Festival“ entdeckt, das von der italienischen Bischofskonferenz organisiert wird.

50 Millionen Klicks auf YouTube

Die Überraschungsfinalistin sang sich mit dem Alicia-Keys-Song „No One“ in die Herzen der Italiener. Das Video ihres Auftritts wurde im Onlineportal YouTube bereits mehr als 50 Millionen Mal angeklickt. Auch mit ihrer Interpretation des „Dirty Dancing“-Songs „The Time of My Life“ begeisterte sie Publikum und Jury.

Das Publikum kürte die junge Frau, die durch ihre stimmgewaltigen Auftritte in Ordenstracht und Gesundheitsschuhen zur Berühmtheit geworden ist, mit seinen Anrufen am Donnerstagabend zur Siegerin.

Scuccia lebt in einem Orden bei Mailand und betreut dort Kinder. In der Show aufzutreten sei nur ein anderer Weg, das Evangelium zu verbreiten, erklärte sie nach ihrem ersten Auftritt und scherzte, sie hoffe nun auf einen Anruf von Papst Franziskus.

religion.ORF.at/AFP/dpa/KAP

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