Spaghettimonster: Pastafari-Antrag negativ entschieden

Der Antrag der österreichischen „Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters“ (KdFSM) auf Rechtspersönlichkeit als religiöse Bekenntnisgemeinschaft ist negativ entschieden worden.

Das teilte das Kultusamt am Mittwoch auf Anfrage der APA mit. Die Satire-Religion war zum Politikum geworden, da der NEOS-Abgeordnete und mittlerweile ausgetauschte Religionssprecher Niko Alm das Ansinnen unterstützt hatte. Laut Kultusamt entsprechen die durch die Pastafaris vorgelegten Statuten nicht den formalen Kriterien des Bekenntnisgemeinschaftsgesetzes.

„Bezug zur religiösen Lehre fehlt“

So müsse der Name auch in Verbindung zur religiösen Lehre stehen. Bei der „Kirche des fliegenden Spaghettimonsters“ sei das schon allein deshalb nicht der Fall, da eine Kirche immer eine christliche Glaubensgemeinschaft bezeichne. Zudem fehle bei der KdFSM laut selbstverfasster Statuten der Bezug zur religiösen Lehre, da man sich selbst als ironisch-kritische Bewegung verstehe.

Der Bescheid sei deshalb negativ ausgefallen, weil der Antrag schlicht nicht dem Gesetz entspreche, so Oliver Henhapel, Leiter des im Bundeskanzleramt angesiedelten Kultusamtes, am Mittwoch gegenüber Kathpress. Der Pastafarianismus sei keine religiöse Lehre, weil er gemäß der Eigendefinition auch gar keine sein wolle. Es gehe hierbei nicht um das Praktizieren einer Religion und um Glaubensüberzeugungen, sondern schlicht um die Verfolgung anderer Ziele, so Henhapel. Die Anhänger der Satire-Religion können nun eine Beschwerde gegen den Bescheid beim Bundesverwaltungsgericht einbringen.

Durch Nudelsieb-Aktion bekannt

Die „Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters“ hatte Ende April 2014 ihre offizielle Anerkennung in Österreich beantragt. Man zähle mittlerweile mehr als 450 Mitglieder und erfülle damit die Voraussetzungen für eine „Religiöse Bekenntnisgemeinschaft“, hatte Oberhaupt Philip Sager gegenüber der APA argumentiert. Antrieb dafür hatte vor fast drei Jahren die Nudelsieb-Aktion des nunmehrigen NEOS-Mandatars Niko Alm gegeben.

Die Religion des fliegenden Spaghettimonsters versteht sich als ironische, kritische Bewegung gegen religiöse Inhalte im Wissenschaftsunterricht, ungeachtet des persönlichen Glaubens, wie die Anhänger des Pastafarianismus betonen. Ihre Mitglieder nennen sich Pastafaris. Sie glauben daran, dass nach dem Tod im Himmel eine Stripper-Fabrik und ein Biervulkan auf sie wartet. Für sie ist jeder Freitag ein religiöser Feiertag.

religion.ORF.at/APA/KAP

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