Papst besucht ’Ndrangheta-Hochburg in Kalabrien

Papst Franziskus besucht am Samstag Cassano allo Jonio in der süditalienischen Region Kalabrien. Die Kleinstadt ist als Hochburg der Mafia-Organisation ’Ndrangheta bekannt.

In Kalabrien besucht Franziskus die bisherige Diözese des neuen Generalsekretärs der Italienischen Bischofskonferenz, Nunzio Galantino. Der Papst wolle die Priester und die Gläubigen der Diözese persönlich treffen, hieß es aus dem Vatikan. Franziskus plant Begegnungen mit Gefangenen, Kranken und Armen. Dabei handelt es sich um die vierte inneritalienische Reise des Pontifex. In der Region Kalabrien ist laut Kathpress-Korrespondenten Thomas Jansen jeder vierte Erwerbsfähige arbeitslos. Das Bruttosozialprodukt liegt hier bei 64 Prozent des EU-Durchschnitts.

Besuch in Gefängnis und Treffen mit Klerikern

Am Morgen des Besuchstages wird der Papst in einem Hubschrauber auf dem Hof des Gefängnisses von Castrovillari landen. Dort begrüßt ihn der Ortsbischof Galantino. Anschließend trifft Franziskus mit Insassen einer Haftanstalt zusammen. Per Helikopter fliegt der Papst ins Stadion von Cassano und besucht von dort das Palliativzentrum „San Giuseppe Moscati“.

Papst Franziskus winkt

Reuters/Giampiero Sposito

Papst Franziskus

Um die Mittagszeit ist ein Treffen mit den Klerikern des Bistums in der Kathedrale der Kleinstadt am nordwestlichen Punkt des italienischen Stiefelabsatzes vorgesehen. Danach folgt ein Mittagessen im örtlichen Priesterseminar gemeinsam mit Armen, die von der Caritas der Diözese betreut werden.

Freiluftmesse beendet den Besuch

Am frühen Nachmittag besucht Franziskus dann ein Altersheim. Zwei Stunden später feiert er auf einem großen Freigelände eine Messe, zu der 200.000 Gläubige erwartet werden. 270 Priester sollen die Messe mit dem Papst zelebrieren. 15.000 Freiwillige werden den Pilgern zur Seite stehen. Am Abend fliegt der Heilige Vater im Hubschrauber zurück in den Vatikan.

Der Papst plant demnächst einen weiteren Besuch in Süditalien. Am 5. Juli besucht er die Region Molise. Geplant ist ein Besuch in den Städten Campobasso und Isernia. In Isernia wurde im Jahre 1209 Pietro de Murrone geboren, der 1294 als Cölestin V. wenige Monate nach der Papstwahl zurücktrat.

religion.ORF.at/APA/KAP

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