Twitter und Co.: Hilfe bei „RamadanProblems“

Der Verzicht auf Essen und Trinken von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang im Ramadan ist für viele Muslime eine große Herausforderung. Ein wenig erleichtern kann man sich die harte Zeit mit Hilfe Sozialer Netzwerke.

Unter dem Hashtag „#RamadanProblems“ im Kurznachrichtendienst Twitter etwa können sich fastengeplagte Musliminnen und Muslime den Ramadan mit Ratschlägen, Aufmunterungssprüchen und Witzen versüßen. Auch auf Facebook, Instagram und Vine kursiert einiges zum Thema Fastenmonat, berichtete die englische Zeitung „The Guardian“ (Onlineausgabe) am Montag. User tauschen sich über Probleme aus, die der Ramadan mit sich bringt, muntern einander auf und geben Tipps. Gejammert wird auch viel: Der Verzicht auf Essen und vor allem Trinken erschwert die alltäglichen Aufgaben. Kreative Lösungen gibt es, und sie werden in den Sozialen Netzwerken auch weitergegeben.

Witze über Hunger und Gier

Sie gehe derzeit gegen 6.00 Uhr schlafen, twittert eine junge Frau. Auch Witze über Hunger beziehungsweise Gier (beim Fastenbrechen am Abend) kursieren im Netz, ebenso dümmliche Reaktionen nicht muslimischer Mitmenschen: „OMG, du fastest 30 Tage durch? Stirbst du da nicht?“ Doch auch Nichtmuslime beteiligen sich an der Fastenproblemlösung in den Sozialen Netzwerken: So gibt etwa jemand den Ratschlag, sich satt zu essen, bevor man fastende muslimische Freunde trifft - um dann nicht vor ihren Augen etwas zu sich zu nehmen.

„Frauen gehören in die Küche“, beginnt ein Instagram-Eintrag provokativ, um dann in einen weiteren Ramadan-Scherz überzugehen: „Männer gehören in die Küche. Jeder gehört in die Küche. In der Küche gibt es Essen.“ Die meisten Witze sind denkbar harmlos, meist drehen sich die Kommentare um die eigene Schwäche.

Tratsch und Solidarität

Freilich gefällt die Witzelei über den heiligen Fastenmonat nicht allen. „‚#RamadanProblems‘ ist eine Sünde, es ist nicht halal ...“, schimpft ein Twitter-User. Wer hier poste, habe die Gebote quasi schon gebrochen. Die Kommentare machten den Ramadan lächerlich, schreibt ein anderer. Man solle sich stattdessen lieber dem Koran widmen. Doch die meisten Nutzer scheinen Gefallen am Tratschen über das Thema zu finden, denn vor allem bietet der Austausch über das Fasten etwas Trost und länderübergreifende Solidarität unter Muslimen.

Twitter-Seite mit Ramadan-Bilderwitz

Screenshot Twitter

Witz auf Twitter: „Ich entschuldige mich für das, was ich gesagt habe, während ich hungrig war ...“

Fastenmonat Ramadan

Der islamische Fastenmonat Ramadan ist für gläubige Musliminnen und Muslime Pflicht. Während dieser Zeit verzichten sie 30 Tage lang von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Speisen und Getränke. Auch Rauchen und Sex sind nicht erlaubt. Ausgenommen von den strengen Fastengeboten sind Schwangere, Kinder, Kranke und Alte sowie Reisende und Sportler etwa während einer Weltmeisterschaft. Das Fasten soll allerdings später nachgeholt werden.

religion.ORF.at

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