Päpstliche Kinderschutzkommission konstituiert sich

Die von Papst Franziskus eingesetzte Kinderschutzkommission zum Kampf gegen sexuellen Missbrauch beriet unter anderem über die Berufung weiterer Mitglieder aus den verschiedenen Regionen der Weltkirche.

Wie der Vatikan am Montag nach der zweiten Sitzung des Gremiums mitteilte, ging es bei den Beratungen außerdem um die Statuten der Kommission und die Bildung spezialisierter Arbeitsgruppen. Überdies will die Kommission ein ständiges Büro einrichten, um ihre Aufgaben erfüllen zu können.

Bald mehr Mitglieder?

Franziskus hatte die Kinderschutzkommission im März dieses Jahres berufen. Sie soll Vorschläge für ein effektiveres Handeln gegen sexuellen Missbrauch im kirchlichen Raum entwickeln. Die Kommission strebt mehr Transparenz und Verantwortung zum Schutz der Betroffenen an. Bei der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche sollen die Interessen der Opfer im Mittelpunkt stehen. „Wir haben uns auf den Grundsatz verständigt, dass das Wohl eines Kindes oder eines verletzlichen Erwachsenen Vorrang hat, wenn eine Entscheidung getroffen werden muss“, hatte das Gremium nach seiner ersten Sitzung erklärt.

In dem Gremium beraten drei Kleriker und fünf Laien, darunter das irische Missbrauchsopfer Marie Collins. Aus Deutschland gehört der Kommission der Jesuit und Psychologieprofessor Hans Zollner an. Der aus Regensburg stammende Zollner lehrt an der römischen Universität Gregoriana. Er gilt als einer der führenden kirchlichen Fachleute auf diesem Gebiet. Koordiniert wird die Arbeit vom Bostoner Kardinal Sean O’ Malley. Das nächste Treffen ist für Oktober geplant.

Papst verurteilte „abscheuliche Taten“

Franziskus sagte am Montag im Rahmen eines Gottesdienstes mit Missbrauchsopfern, die abscheulichen Taten durch Kleriker hätten bei den Missbrauchten schwerste Narben hinterlassen, Familien belastet und bei den Opfern nicht selten zur Flucht in die Sucht oder gar zu Selbstmorden geführt. „Wir müssen alles in unserer Macht tun, um zu garantieren, dass diese Sünde in der Kirche keinen Platz hat“, so der Papst.

Dafür müsse die Ausbildung von Klerikern genau überwacht und der Schutz von Kindern und Jugendlichen in der Kirche weiter verbessert werden. Er zähle dabei auf die Empfehlungen der Kinderschutzkommission.

religion.ORF.at/KAP

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