Sudanesische Christin Ishak in den USA angekommen

Die sudanesische Christin Meriam Jahja Ibrahim Ishak, die in ihrer Heimat der Todesstrafe wegen Abkehr vom Islam entgangen ist, hat mit ihrer Familie die USA erreicht.

Gemeinsam mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern landete Ishak am Donnerstagabend (Ortszeit) am Flughafen von Philadelphia und wurde dort von Bürgermeister Michael Nutter empfangen. Ishak sei eine „Kämpferin für den Weltfrieden“ und werde ebenso in Erinnerung bleiben wie andere, „die aufgestanden sind, damit wir frei sind“, so der Politiker.

Die Sudanesin reiste daraufhin nach Manchester im Bundesstaat New Hampshire weiter, wo es eine große sudanesische Gemeinde gibt und ihr Ehemann lange Zeit gelebt hatte. Auch dort wurde Ishak durch eine jubelnde Menschenmenge begrüßt.

Meriam Jahja Ibrahim Ishak

EPA/APA/Telenews

Meriam Jahja Ibrahim Ishak

Geburt im Gefängnis

Meriam Ishak, die 26-jährige Tochter eines Muslims und einer christlich-orthodoxen Äthiopierin, war in ihrem Heimatland Sudan im Mai wegen Abkehr vom Islam zum Tode durch Strang verurteilt worden. Auslöser war die Heirat mit einem Christen im Jahr 2011, vor der die christlich erzogene Ärztin zum Katholizismus übergetreten war. Ishak war schwanger, als sie inhaftiert wurde, sie brachte im Gefängnis eine Tochter zur Welt.

Ishak erfuhr während ihrer Zeit im Gefängnis eine Welle an internationaler Solidarität. Zahlreiche westliche Regierungen und Nichtregierungsorganisationen setzten sich für ihre Freilassung ein. Obwohl das Berufungsgericht das Todesurteil im Juni wieder aufhob, durfte sie zunächst nicht ausreisen, woraufhin sie mit ihrer Familie in die amerikanische Botschaft geflohen war.

Erst vergangene Woche konnte Ishak schließlich aus dem Sudan nach Italien fliegen, wo sie Papst Franziskus in einer Privataudienz getroffen hatte. Der Papst dankte in der halbstündigen Unterredung der Sudanesin für ihr „Glaubenszeugnis“ und bezeichnete die Zusammenkunft mit ihr und ihrer Familie als „Zeichen der Verbundenheit“ mit all jenen, die wegen ihres Glaubens leiden müssten.

religion.ORF.at/KAP