„Luxusbischof“ Tebartz-van Elst wohnt weiter großzügig

Ex-Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst soll nach dem Skandal um die Kosten seines Bischofssitzes in Limburg nun eine 180 Quadratmeter große Wohnung in Regensburg beziehen, die seine Familie anmietet.

Tebartz-van-Elst zieht Anfang September nach Regensburg. Er werde dort eine 180 Quadratmeter große Dachgeschoßwohnung mit vier Zimmern bewohnen, bestätigte seine Sprecherin Eva Demmerle nach einem Bericht der „Welt am Sonntag“. Diese werde auch von Mitgliedern seiner Familie genutzt. Der Papst hatte Ende März angesichts der Kostenexplosion beim Bau seines neuen Amtssitzes das Rücktrittsgesuch Tebartz-van Elsts angenommen.

Das Haus in bester Lage am Rande der Altstadt wird der Zeitung zufolge derzeit saniert und steht kurz vor der Fertigstellung. Der Ex-Bischof wolle sich die geräumige Vier-Zimmer-Wohnung offenbar hin und wieder mit seiner Schwester teilen.

„Keine Dienstwohnung“

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hatte Anfang Juni um Verständnis für die Situation seines früheren Limburger Amtskollegen gebeten. „Ich weiß nicht, ob sich die allgemeine Bevölkerung vorstellen kann, wie es jemandem geht, der nirgendwo mehr gelitten ist“, so Voderholzer im „Straubinger Tagblatt“.

Zu der von Tebartz-van Elst und seiner Familie ausgesuchten Bleibe sagte Voderholzer, es handle sich um eine „privat gemietete und privat vermietete Wohnung“. „Eine Dienstwohnung, die einem emeritierten Bischof zusteht, nimmt Tebartz-van Elst damit nicht in Anspruch“, so Voderholzer.

Von Familie angemietet

Die Familie Tebartz-van Elst habe die Wohnung gemeinsam angemietet, um den von Papst Franziskus zum Rücktritt gedrängten früheren Limburger Bischof Zeit zur beruflichen Neuorientierung zu verschaffen, heißt es in der „Welt am Sonntag“. Unterschrieben habe den Mietvertrag ein Bruder von Tebartz-van Elst im Namen aller fünf Geschwister. Vergleichbare Wohnungen kosten dem Bericht zufolge in Regensburg zwischen 1500 und 2000 Euro Warmmiete.

Der Ex-Bischof wartet in Regensburg auf eine neue Aufgabe in der Kirche, nachdem eine kircheninterne Prüfung der hohen Baukosten für seinen neuen Bischofssitz in Limburg schwere Fehler aufgezeigt hatte. Dem Zeitungsbericht zufolge bezieht er derzeit ein Ruhestandsgehalt von 5.600 Euro brutto.

religion.ORF.at/KAP/AFP/dpa