Vietnam: UNO sieht Religionsfreiheit gefährdet

Der UNO-Sonderberichterstatter für Religions- und Weltanschauungsfragen, Heiner Bielefeldt, zeigte sich nach einem Besuch in Vietnam besorgt über die Situation der religiösen Minderheiten im Land.

Laut Bielefeldt komme es in Vietnam häufig zu schweren Verstößen gegen die Religions- und Glaubensfreiheit. Insbesondere gegen Katholiken und Protestanten hätten sich in den vergangenen Jahren Verstöße und Übergriffe in der Region Kon Tum gehäuft, so der UNO-Beauftragte gegenüber der in London angesiedelten NGO „Christian Solidarity Worldwide“ (CSW)

Probleme „außerhalb der institutionellen Kanäle“

Minderheiten und Einzelpersonen, die ihre Religion außerhalb der institutionellen Kanäle praktizierten, würden vom Staat negativ beurteilt und erhielten nur geringe Wertschätzung, kritisierte Bielefeldt. Zudem seien auch im Strafgesetzbuch die Angaben zu Verstößen gegen demokratische Freiheiten missverständlich formuliert. Zu diesen Verstößen komme es weiterhin - trotz erreichter Fortschritte in Sachen Religionsfreiheit.

Wie CSW erklärte, seien Religionsvertreter und Menschenrechtsaktivisten bereits im Vorfeld von Bielefelds Besuch in den Provinzen An Giang, Gai Lai und Kon Tum wiederholt „belästigt, eingeschüchtert und von der Polizei aufgehalten“ worden. Just in diesen drei Regionen habe es in jüngster Vergangenheit besonders viele Zwischenfälle gegeben, die gegen die Religionsfreiheit verstoßen hätten. Bielefeldts Gesprächspartner dürften nach der Abreise nicht benachteiligt werden, so die NGO.

religion.ORF.at/KAP