Franziskus spendet Geld für verfolgte Jesiden im Irak

Papst Franziskus spendet Geld für die verfolgten Jesiden im Nordirak. Irak-Sondergesandter Kardinal Filoni soll Geld im religiösen Zentrum der kurdischen Glaubensgemeinschaft übergeben

Wie Radio Vatikan am Freitag meldete, soll der Sondergesandte für den Irak, Kardinal Fernando Filoni, in den kommenden Tagen einen Betrag in nicht genannter Höhe in Lalisch übergeben. Die Stadt rund 60 Kilometer nördlich von Mossul ist das religiöse Zentrum der kurdischen Glaubensgemeinschaft.

Kämpfer der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) hatten in Lalisch das Hauptheiligtum der Jesiden zerstört. Der Vatikan und örtliche kirchliche Hilfsorganisationen unterstützen bereits seit Juni 4.000 Familien, die vor dem IS geflüchtet sind.

Dank an Präsident Barzani

Am Freitag feierte Filoni in einem Flüchtlingslager in Dohuk nördlich von Mossul im Kurdengebiet einen Gottesdienst. Dort halten sich laut Radio Vatikan 60.000 zumeist christliche Flüchtlinge auf. Am Vortag war Filoni in Erbil, der Hauptstadt der Autonomen Region Kurdistan, zu einem Gespräch mit deren Präsident Masud Barzani zusammengetroffen. Der italienische Kardinal dankte Barzani im Namen des Papstes für die Aufnahme Zehntausender vor den Dschihadisten geflohener Christen im Kurdengebiet.

Filoni, eigentlich Präfekt der vatikanischen Missionskongregation, war am Dienstag im Auftrag des Papstes in den Nahen Osten gereist, um auf eine Lösung für die Situation der bedrängten Minderheiten hinzuarbeiten. Der Kardinal nahm deshalb anders als vorgesehen nicht an der Reise des Papstes nach Südkorea teil. Von 2001 bis 2006 war Filoni Vatikanbotschafter im Irak. Er gilt als hervorragender Kenner des Landes.

religion.ORF.at/KAP

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