Der Westen rüstet Iraks Kurden gegen IS-Terroristen auf

Während immer mehr westliche Länder die irakischen Kurden mit Waffen für den Kampf gegen die Terrormiliz (IS) beliefern hat die deutsche Bundesregierung die Entscheidung über Waffenlieferungen auf Sonntag verschoben.

Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums schicken neben den USA nun auch Kanada, Kroatien und Albanien Kriegsgerät. Der deutsche Regierungssprecher Steffen Seibert begründete den neuen Termin mit noch laufenden Prüfungen und dem Abstimmungsbedarf mit den internationalen Partnern.

Angela Merkel mit Handy

APA/EPA/JOERG CARSTENSEN

Angela Merkel mit Handy

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bezeichnete den IS-Terror als Völkermord. „Es ist ein schreckliches Gräuel. Man kann von einem Völkermord sprechen“, sagte die CDU-Chefin in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview von CDU.TV.

Kurden sind „einigermaßen verlässlichster Akteur“

Nach Einschätzung des Politikwissenschaftlers Josef Janning sind die Kurden derzeit der „moderateste und einigermaßen verlässlichste Akteur“ im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

Die deutsche Bundesregierung schätzt den harten Kern der IS auf bis zu 15.000 Kämpfer. Allein im Irak sind demnach bis zu 7000 IS-Milizionäre im Einsatz. In Syrien sollen es zwischen 3000 und 8000 sein.

Dänemark stellt Hercules-Flugzeug zur Verfügung

Italien, Frankreich und Großbritannien haben ebenfalls Rüstungslieferungen angekündigt. Als eines der ersten Länder hatte Iran mit Waffenlieferungen begonnen, wie der Präsident der kurdischen Autonomiegebiete im Nordirak, Massoud Barzani, in Erbil mitteilte. Dänemark will ein Hercules-Flugzeug in den Irak schicken. Dieses könnte mit leichten Waffen beladen werden, die aber nicht aus Dänemark kommen.

Hercules C130

APA/ERWIN SCHERIAU

Hercules C130

Die Vereinten Nationen warfen IS am Mittwoch vor, wie im Irak auch im benachbarten Syrien brutalste Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu begehen. So würden IS-Milizen in ihrem Herrschaftsgebiet zur Abschreckung regelmäßig öffentliche Hinrichtungen veranstalten und selbst Kinder zum Zuschauen zwingen.

religion.ORF.at/APA/DPA

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