Südafrika verweigert Dalai Lama die Einreise

Südafrika lässt den Dalai Lama nicht zu einem Gipfeltreffen von Friedensnobelpreisträgern einreisen. Grund für die Verweigerung eines Visums sei wohl Furcht vor Ärger mit China, so ein Vertreter des Dalai Lamas.

Die südafrikanische Regierung habe ihn darüber am Telefon informiert, sagte Nangsa Choedon am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Ein Sprecher des südafrikanischen Erzbischofs und Friedensnobelpreisträgers Desmond Tutu sagte, wenn Südafrika an dem Einreiseverbot festhalte, könne das zu einem Boykott des für Oktober geplanten Friedensgipfels in Kapstadt führen. Andere Gäste hätten für diesen Fall ihr Fernbleiben angekündigt.

Es ist nicht das erste Mal, dass Südafrika aus Furcht vor chinesischem Unmut dem geistlichen Oberhaupt des tibetischen Buddhismus die Einreise verweigert. Vor drei Jahren konnte der Dalai Lama nicht zum 80. Geburtstag Desmond Tutus kommen. Damals scherzte der Dalai Lama, er freue sich schon auf die Einladung zum 90. Geburtstag, um die südafrikanische Regierung erneut auf die Probe zu stellen.

Druck aus Peking

Der 14. Dalai Lama (wörtlich „Ozeangleicher Lehrer“) heißt mit bürgerlichem Namen Tenzin Gyatso und wurde am 6. Juni 1935 in Osttibet geboren. Seit Jahrzehnten warnt der Dalai Lama, der seit 1959 im indischen Exil lebt, vor einem „kulturellen Völkermord“ in seiner Heimat Tibet und wurde so zum Symbol eines friedlichen Widerstandes.

Die chinesische Führung wirft ihm eine Kampagne für die Unabhängigkeit Tibets vor und nutzt ihren wachsenden politischen und wirtschaftlichen Einfluss in der Welt regelmäßig, um andere Regierungen unter Druck zu setzen. Nach dem Willen Pekings sollen sie den Kontakt zum Dalai Lama einschränken und ihm keine öffentliche Plattform gewähren.

religion.ORF.at/APA/AFP

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