Papst wird erster Gast in Erdogans neuem Palast

Papst Franziskus wird bei seinem Besuch in der Türkei Ende November der erste offizielle Gast im neuen Palast von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan in Ankara sein.

Laut türkischen Medienberichten vom Montag will Erdogan den Papst in dem neuen Dienstsitz willkommen heißen, wie Kathpress am Montag berichtete. Der erst kürzlich fertiggestellte Palast mit seinen rund 1.000 Räumen geriet wegen seiner Baukosten in die Kritik. Mit rund einer halben Milliarde Euro kostete er etwa doppelt so viel wie vorgesehen.

Erdogan-Gegner sehen in dem riesigen Palast ein Symbol für die ihrer Meinung nach wachsende Selbstherrlichkeit des Präsidenten. Der Bau wird im Volksmund als „Ak Saray“ - Weißer Palast - bezeichnet, eine Anspielung auf Erdogans regierende AKP.

Papst-Besuch in der Türkei

Papst Franziskus trifft am 28. November zu Gesprächen mit Erdogan und anderen Regierungsvertretern in Ankara ein. Am Tag darauf reist er nach Istanbul, wo er mit dem orthodoxen Patriarchen Bartholomaios I. das Andreasfest feiern und Gespräche über eine weitere Annäherung der getrennten Kirchen führen will. Es ist der erste Papst-Besuch in der Türkei seit der Visite von Benedikt XVI. im Jahr 2006 und Franziskus’ sechste Auslandsreise.

Die Bischöfe der christlichen Gemeinschaften in der Türkei freuen sich auf den Besuch des Papstes. Sie erhoffen sich ein positives Signal in dem mehrheitlich islamischen Land, wo Christen insgesamt nicht einmal mehr ein Prozent der Bevölkerung ausmachen.

religion.ORF.at/APA