Erstmals Laie Chef der Finanzaufsicht des Vatikans

Der Schweizer Anwalt und Anti-Geldwäsche-Experte Rene Brülhart, seit 2012 Direktor der vatikanischen Finanzaufsichtsbehörde AIF, übernimmt auch das Amt des AIF-Präsidenten.

Der 42-jährige Brülhart rückt somit zum ersten Laien auf, der die AIF-Präsidentschaft innehat. Er übernimmt die Stelle von Bischof Giorgio Corbellini, teilte der Vatikan am Mittwoch mit. Corbelllini hatte die AIF-Präsidentschaft am 30. Jänner interimistisch übernommen, nachdem der damalige Präsident, Kardinal Attilio Nicora, zurückgetreten war. Corbellini war zuvor Chef des vatikanischen Amtes für Arbeit und der Disziplinarkommission der römischen Kurie.

Die von Benedikt XVI. 2010 ins Leben gerufene AIF-Behörde ist Aufsichtsgremium für alle Finanzgeschäfte des Vatikans. Sie wurde eingerichtet, um eine größere Transparenz der vatikanischen Finanzgeschäfte zu gewährleisten, und kontrolliert alle Geldflüsse im Vatikan.

Vatikanbank erhält 23 Millionen zurück

Die Reformen der sogenannten Vatikanbank zur Anpassung an die internationalen Standards gegen Geldwäsche zahlen sich offenbar aus: Das „Institut für die Religiösen Werke“ (IOR) erhält nach eigenen Angaben (Dienstag) rund 23 Millionen Euro zurück, die im September 2010 von der Partnerbank Credito Valtellinese blockiert worden waren. Grund waren neue Vorschriften der italienischen Finanzbehörden, die dem Vatikan ungenügende Methoden gegen Geldwäsche vorhielten.

Die Blockade des Geldes, das laut einem Bericht der Tageszeitung „Corriere della Sera“ (Dienstagausgabe) von kirchlichen Kunden stammt und von der Vatikanbank bei dem Partnerinstitut angelegt worden war, sei nun aufgehoben, so das IOR. Es sprach von einem weiteren Schritt hin zur Normalisierung der Geschäftsbeziehungen zwischen dem Vatikan und Italien.

religion.ORF.at/KAP

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