Berlin: Bischöfe und Grüne diskutieren über Sterbehilfe

In der aktuellen Sterbehilfe-Debatte haben die deutschen Bischöfe ihren Ruf nach einem Verbot sämtlicher organisierter Formen der Beihilfe zum Suizid erneuert.

Bei einem Spitzentreffen von Grünen-Politikern und Mitgliedern der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) am Mittwoch in Berlin zeigten sich beide Seiten darin einig, die Hospiz- und Palliativversorgung auszubauen. Ein besondere Augenmerk müsse dabei auch auf der häuslichen Pflege durch Angehörige liegen.

Willkommenskultur für Flüchtlinge

Mit Blick auf die Aufnahme von Flüchtlingen forderten Kirchenvertreter und Politiker eine bessere Willkommenskultur. Einwanderung müsse positiv dargestellt und rechtlich erleichtert werden. Gleichzeitig sei es notwendig, Werte wie Solidarität und Mitmenschlichkeit konkret erfahrbar zu machen.

Bedenken äußerten die Teilnehmer des Treffens zu den Diskussionen über die islamkritische Pegida-Bewegung. Dadurch rückten die bereits existierenden vielfältigen Hilfen für Flüchtlinge in den Hintergrund.

Verhältnis: Religion und Staat, kirchliches Arbeitsrecht

Weitere Themen waren das Verhältnis zwischen Religion und Staat sowie Fragen des kirchlichen Arbeitsrechts. Hierzu vereinbarten beide Seiten, den Meinungsaustausch an anderer Stelle fortzuführen. In Sachen Entwicklungshilfe und Umweltschutz plädierten Politiker und Bischöfe für eine Stärkung unter anderem der UN-Organisationen und eine deutliche Aufstockung der Mittel, um den Kampf gegen Armut Hunger und Klimawandel fortzuführen.

An der Begegnung nahmen teil die beiden Bundesvorsitzenden Simone Peter und Cem Özdemir, der Fraktionsvorsitzende Anton Hofreiter sowie Michael Kellner, Benedikt Mayer, Bettina Jarasch, Gesine Agena, Volker Beck und Friedrich Battenberg aufseiten der Grünen. Die Bischofskonferenz vertraten der Vorsitzende Kardinal Reinhard Marx, der Mainzer Kardinal Karl Lehmann, der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, Bischof Norbert Trelle aus Hildesheim, sein Trierer Amtsbruder Stephan Ackermann, der Bischof von Dresden-Meißen, Heiner Koch, sowie Pater Hans Langendörfer vom DBK-Sekretariat und der Leiter des Katholischen Büros in Berlin, Karl Jüsten. Das letzte Spitzengespräch zwischen Bündnis 90/Die Grünen und der DBK fand im Sommer 2011 statt.

religion.ORF.at/KAP

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