Bünker kritisiert Lebensmittelverschwendung

Heftige Kritik an der Lebensmittelverschwendung in Österreich hat der evangelische Bischof Michael Bünker geübt. Zum Beginn der Fastenzeit ruft er zum sorgsamen Umgang mit Lebensmitteln auf.

In Österreich würden jährlich laut Umweltministerium rund 157.000 Tonnen an Lebensmitteln und Essensresten in den Müll geworfen, so Bünker in einer Aussendung der evangelischen Entwicklungshilfeorganisation „Brot für die Welt“ am Montag: „Der Wert dieser Lebensmittel beläuft sich auf über eine Milliarde Euro. Dem gegenüber stehen aktuell fast eine Milliarde Menschen in den Entwicklungsländern, die an Hunger und Unterernährung leiden.“ Bünker äußerte sich anlässlich der am Mittwoch beginnenden kirchlichen Fastenzeit.

Bünker: 300 Euro pro Haushalt landen quasi im Mist

Angesichts dieser Zahlen richtete der Bischof Bünker einen Appell an alle Menschen in Österreich, mit Nahrungsmitteln achtsamer und wertschätzender umzugehen: „Wir sollten nur so viele Lebensmittel kaufen, wie wir tatsächlich konsumieren.“ Jeder Haushalt werfe durchschnittlich Lebensmittel im Wert von zirka 300 Euro pro Jahr weg. Bünker: „Jeder und jede Einzelne von uns, die umdenkt, weniger Lebensmittel verschwendet und einen Teil des ersparten Geldes für eine wohltätige Organisation wie ‚Brot für die Welt‘ spendet, macht die Welt zu einem besseren Ort.“

Bischof Bünker

ORF/Marcus Marschalek

Michael Bünker

Mit einer Milliarde Euro könnten 70 Millionen Familien in Afrika mit dürreresistentem Saatgut versorgt oder 1,1 Millionen Brunnen mit Handpumpe gebaut werden, verdeutlichte Bünker den Gegenwert des Ausmaßes der Verschwendung von Lebensmitteln.

Das Engagement für hungernde und notleidende Menschen sei wichtiger als je zuvor, so der Bischof. Die österreichische Regierung müsse endlich ihr Versprechen wahr machen und einen Beitrag von 0,7 Prozent des Nationaleinkommens für die Entwicklungshilfe zur Verfügung zu stellen.

religion.ORF.at/KAP

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