Limburg: Bischofshaus „entmystifizieren“

Ein Jahr nach der „Causa Tebartz“ wird am Freitag das „Zwischennutzungskonzept“ für das umstrittene Bischofshaus auf dem Domberg in der deutschen Diözese Limburg präsentiert.

Der Limburger Apostolische Administrator, Weihbischof Manfred Grothe, und sein Stellvertreter Domkapitular Wolfgang Rösch geben Medienvertretern Einblick sowohl in den Gebäudekomplex als auch in den privaten Wohnbereich. Die Diözese kündigte an, mit einer Öffnung des Bischofshauses für „Veranstaltungen, Sitzungen und Konferenzen“ einen „weiteren Schritt“ auf dem „Weg der Aufarbeitung und Neuausrichtung“ gehen zu wollen. Es gehe darum, das Gebäudeensemble zu „entmystifizieren“ und „die Architektur, die Funktionen und die Bedeutung für die Diözese“ zu vermitteln.

Gebäudeensemble „entmystifizieren“

Nicht zuletzt will die Diözese so auch einem künftigen Bischof von Limburg den Weg in die Diözese und vielleicht auch ins Bischofshaus ebnen. Schlussendlich wird der neue Bischof über die weitere Verwendung des Gebäudekomplexes und in der Frage, ob er dort wohnen möchte, zu entscheiden haben. Wann es in Limburg einen neuen Bischof geben wird - es wäre der 13. in der Diözesangeschichte - ist nach wie vor unklar.

Der Bischofssitz in Limburg

Reuters/Kai Pfaffenbach

Der Limburger Bischofssitz

Errichtet wurde das Bischofshaus in maßgeblicher Verantwortung des vormaligen Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst. Die entstandenen Kosten von letztlich rund 31 Millionen Euro und die Verschleierung dieser Kosten trugen entscheidend zu seinem Rücktritt als Bischof von Limburg am 26. März vergangenen Jahres bei. Im September verließ der Bischof die Stadt und zog in eine Privatwohnung nach Regensburg.

Von der ursprünglichen Bezeichnung „Diözesanes Zentrum Sankt Nikolaus“ für das Gebäudeensemble auf dem Domberg ist die Diözese inzwischen abgerückt. Der Begriff sei irreführend, so Sprecher Stephan Schnelle. Nach seinen Angaben habe Weihbischof Grothe jetzt nach Beratung mit den zuständigen Gremien als passende Bezeichnung „Bischofshaus“ festgelegt.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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