Kirche vermittelt zwischen Kuba und USA

Die katholische Kirche bleibt weiterhin wichtige Vermittlungsinstanz zwischen Kuba und den USA. In Havanna traf US-Abgeordneten Pelosi den kubanischen Außenminister Rodriguez und Erzbischof Ortega.

Ein Treffen der demokratischen US-Abgeordneten Nacny Pelosi am 18. Februar in Havanna mit dem kubanischen Außenminister Bruno Rodriguez und dem Erzbischof der Hauptstadt, Kardinal Jaime Ortega, wird in diplomatischen Kreisen als weiteres wichtiges Zeichen der Entspannung in der Beziehung zwischen Kuba, den USA und der römisch-katholischen Kirche gedeutet, berichtet fides, das Presseorgan der Päpstlichen Missionswerke.

Kubas Außenminister Bruno Rodriguez und US-Abgeordnete Nancy Pelosi bei Verhandlungen in Havanna am 18. Februar 2015

EPA/Alejandro Ernesto

Die US-Abgeordnete Nacny Pelosi und der kubanischen Außenminister Bruno Rodriguez bei Verhandlungen am 18. Februar in Havanna

Konkrete Gespräche seit Jänner

Die Verhandlungsteams von Kuba und USA absolvierten zuvor bereits einen ersten Gesprächszyklus am 21. und 22. Jänner in Havanna. Vorrangig waren dabei Verhandlungen über die Wiedereröffnung der jeweiligen Botschaften.

Die Zeitschrift der Erzdiözese von San Cristobal de La Havana, Palabra Nueva, spricht von ersten Schritten, die bereits getan wurden. Der Normalisierungsprozess zwischen den seit 1961 unterbrochenen Beziehungen würde aber seine Zeit brauche und „zuweilen wird der Weg kompliziert sein“, so das Kirchenblatt.

Zu einer ersten Annäherung kam es bereits 2014 auf Betreiben von Papst Franziskus und unter Vermittlung der katholischen Ortskirche. Franziskus hatte die Präsidenten der USA und Kubas persönlich in einem Schreiben zu einer Wiederannäherung ermutigt. Im Oktober 2014 folgte dann in Rom ein vom Vatikan moderiertes Treffen zwischen US-amerikanischen und kubanischen Diplomaten.

Kirchenneubau auf Kuba

Anfang Februar hatten Medien außerdem gemeldet, dass noch 2015 der erste Kirchenneubau auf Kuba beginnen soll. Die Genehmigung für den Kirchenbau wird als weiterer Beleg für die Entspannung zwischen der kommunistischen Regierung und der katholischen Kirche gesehen. Den Grundstein dafür hatte Papst Benedikt XVI. bei seinem Kuba-Besuch 2012 gelegt.

Nach Gesprächen mit Fidel Castro und Staatspräsident Raul Castro wurde der Karfreitag zum öffentlichen Feiertag erklärt. Die kubanische Regierung soll unterdessen rund 20 Gotteshäuser an die katholischen Kirche zurückgegeben haben, die nach der kubanischen Revolution beschlagnahmt worden waren.

religion.ORF.at/KAP

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