Mexiko verärgert über kritische Papst-Äußerung

Mit Blick auf einen wachsenden Einfluss des Drogenhandels hat Papst Franziskus laut argentinischen Medienberichten vor einer „Mexikanisierung“ seines Heimatlandes gewarnt. Mexikos Außenminister protestierte.

Wie die Tageszeitung „Clarin“ (Onlineausgabe Montag Ortszeit) unter Berufung auf eine private E-Mail des Papstes an den Abgeordneten Gustavo Vera berichtet, würdigte der Papst die Arbeit der von Vera geleiteten Nichtregierungsorganisation „La Alameda“ gegen Menschenhandel, Sklavenarbeit und Drogenhandel. „Hoffentlich können wir die Mexikanisierung rechtzeitig vermeiden. Ich habe mit einigen mexikanischen Bischöfen gesprochen, und die Situation ist erschreckend“, schrieb Franziskus. Die NGO veröffentlichte die Zeilen auf ihrer Website.

„Traurig“ über Äußerung

Der mexikanische Außenminister Jose Antonio Meade sagte am Montag (Ortszeit), man sei über die Äußerung traurig und besorgt. Sie stigmatisiere Mexiko, man werde einen diplomatischen Brief an den Vatikan verfassen. Es habe bereits ein Treffen mit dem Vatikan-Vertreter in Mexiko gegeben.

Vera hingegen verteidigte die Aussage des Papstes: Franziskus habe lediglich seine Sorge ausdrücken und nicht das mexikanische Volk, welches er „sehr liebe“, beleidigen wollen, zitierte die argentinische Zeitung „Infobae“ Vera in ihrer Onlineausgabe.

Mexiko ist das wichtigste Durchgangsland der Region für den Schmuggel von Drogen von Südamerika in die USA und Kanada. Große Kartelle bestimmen das mexikanische Drogengeschäft. Viele Menschen sterben im Drogenkrieg.

religion.ORF.at/APA/KAP

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  • Clarin (in spanischer Sprache)