Englands erste Bischöfin trat Amt an

Die erste Bischöfin in der Geschichte der anglikanischen Staatskirche von England, Libby Lane, ist am 8. März, dem Internationalen Weltfrauentag, offiziell in ihr Amt eingeführt worden.

Im Vorfeld der Zeremonie in der Kathedrale von Chester sprach Kapiteldekan Gordon McPhate von einem „neuen Kapitel in der Kirche von England“. Er erinnerte daran, dass der Amtsantrittstag 8. März auch Weltfrauentag ist. Ende Jänner hatte die 48-jährige Pfarrerin Libby Lane von Erzbischof John Sentamu, der Nummer zwei der anglikanischen Hierarchie, die Bischofsweihe erhalten.

Erste anglikanische Bischöfin Libby Lane bei ihrer Weihe im Jänner 2015

Reuters/Lynne Cameron

Libby Lane bei ihrer Weihe durch Bischof John Sentamu im Jänner 2015

Als Suffraganbischöfin von Stockport ist sie dem Bischof von Chester in der Provinz York zugeordnet. Mit der Ernennung der ersten Diözesanbischöfin in der englischen Staatskirche wird noch im Verlauf dieses Jahres gerechnet. Derzeit sind unter anderen die Bischofsstühle von Nottingham, Gloucester, Oxford und Newcastle vakant.

Weibliche Geistliche spalten Lager

Die anglikanische Generalsynode hatte Ende 2014 die Rechtsvorschriften für die Weihe von Bischöfinnen gebilligt. Lane wurde 1994 Priesterin, gemeinsam mit ihrem Ehemann George. Sie waren damals das erste zusammen geweihte Priesterpaar Englands.

Die Frage von Frauen im Bischofsamt war über Jahre hinweg innerkirchlich äußerst kontrovers diskutiert worden. Ein Drittel des anglikanischen Klerus in England ist inzwischen weiblich. Die Staatskirche hatte sich Anfang der 90er Jahre mit dünner Mehrheit für eine Zulassung von Frauen zum Priesteramt entschieden. Seitdem spaltet die Frage von Frauen im geistlichen Amt Liberale und Konservative. Sie stellt auch ein Problem im ökumenischen Dialog zwischen Katholiken und Anglikanern dar.

religion.ORF.at/KAP

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